Künstliche Intelligenz – Chatbots als Therapie der Zukunft?

Wenn du schon einmal mit persönlichen Problemen zu kämpfen hattest, wurde dir vielleicht der gut gemeinte Rat gegeben, deine Gefühle und Gedanken zu teilen. Mit Freunden, Familie oder anderen Personen, denen du vertraust. Aber was tun, wenn dir genau das schwer fällt? Wenn du einfach nicht der Typ dafür bist, anderen deine Seelenleben zu offenbaren und über deine Probleme zu sprechen? Um eines sofort klar zu stellen: Damit bist du nicht allein!

Leider ist es oft immer noch so, dass psychische Erkrankungen mit Tabus belegt sind und es deshalb viele vermeiden, sich ihren Mitmenschen mitzuteilen. Eine Behandlung durch einen Therapeuten kann dadurch erheblich erschwert werden. Zusätzlich kann eine Therapie erschwert werden, insofern die Belastung über lange Zeit unbehandelt bleibt. Denn auf der ganzen Welt gibt es einen Mangel an Therapieplätzen und die Wartelisten sind lang.

Der WHO Mental Health Atlas 2017 berichtete: „...there is a global median of 9 mental health workers including approximately 1 psychiatrist per 100,000 people“.

WHO Mental Health Atlas 2017

Chatbots sollen für diese Probleme Lösungsansätze bieten. Die Bedeutung von digital gestützten Therapie-Angeboten nimmt zu. Wenn der persönliche Kontakt zu anderen in Krisenzeiten nicht oder nur schwer möglich ist und Wartezeiten zu lang sind, kann deshalb künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Diese wird so programmiert, um in persönlichen Notsituationen unmittelbar helfen zu können.

Chatbots: Der digitale Dialog

Was sind Chatbots eigentlich genau? Das Wort “Chatbot” setzt sich aus den Begriffen “Chat” und “Robot” zusammen. Die ersten Ansätze der Therapie existieren bereits seit den 1960 Jahren. Damals lag das wissenschaftliche Interesse darin, herauszufinden, ob Chatbots dem User das Gefühl suggerieren, mit einem echten Menschen zu diskutieren. Heute sind Chatbots in zahlreichen Bereichen hilfreich: In der Bildung, der Informationssuche, der Wirtschaft oder dem E-Commerce. Wenn du einen Chatbot verwendest, kommunizierst du mit einem technischen Dialogsystem. Kommuniziert wird in Echtzeit und in der Regel über Sprache oder Text. Ein entscheidender Grund, weshalb Chatbots immer häufiger Anwendung finden, liegt darin, dass Anfragen automatisiert bearbeitet und beantwortet werden können. Somit ist kein menschlicher Eingriff nötig. Der Chatbot beantwortet die Anfragen des Users per Text- oder Sprachausgabe und kann zusätzlich auch Aktionen einleiten. Während einfache Chatbots lediglich im Vorfeld definierte Schlagworte oder Satzfragmente erkennen und die damit fest verknüpften Antworten anbieten, ist es einer künstlichen Intelligenz durch maschinelles Lernen möglich, das Verhalten des Users in verschiedenem Kontext zu verstehen und multidimensional zu verstehen. Der Chatbot ist dadurch in der Lage, komplex auf die erhaltenen Anfragen zu reagieren.

Chatbots: Die neue Psychotherapie?

Wie können Chatbots für therapeutische Zwecke eingesetzt werden? Die Vorteile der digitalen Seelsorger sind offensichtlich: Keine Wartezeiten, Keine Therapiekosten und keine Angst vor der Offenbarung seines Seelenlebens gegenüber anderen (fremden) Menschen. Auch Psychologen sehen sich in gewisser Weise entlastet. Die Studie des Robert-Koch-Institut aus dem Jahr 2017 hat gezeigt, dass 35 % der Frauen und 31 % der Männer bei ca. 24.000 Befragten depressive Symptomatiken zeigen. Jedoch haben rund zwei Drittel der Befragten keine psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Dies hat verschiedene Gründe, die jedoch alle auf die Bedingungen für die Nutzung der therapeutischen Angebote zurück zu führen sind. Aus diesem Grund werden Chatbots entwickelt, die sowohl Patienten als auch Therapeuten entlasten können.

Therapeutische Chatbots: Welche Angebote bestehen?

Für die Therapie per Chatbot bestehen bereits einige Angebote, die sich auf dem Markt etabliert haben. Wir haben uns die Anbieter „Woebot“, „Noni“ und „Wysa“ angeschaut. Im Folgenden bekommst du eine kleine Übersicht über die Chatbots und ihre wichtigsten Eigenschaften:

Die 3 Apps in der Praxis

Exemplarische Chatbots im therapeutischen Kontext

Wir haben uns die bestehenden Angebote näher angeschaut und für euch getestet, um die verschieden Features zu analysieren und die besten für unseren eigenen Chatbot zu nutzen.

Hier könnt ihr die Chatbots ebenfalls testen:
Woebot: Home | Woebot – Your charming robot friend who is here for you, 24/7
Wysa: http://Wysa – your safe space in this difficult time.
Noni: http://Who is Noni?

Lui – Der Chatbot von uns für dich gemacht

Wir haben für euch verschiedene Angebote getestet und diese als Grundlage für unseren eigenen Chatbot genutzt. Die folgenden Punkte machen unseren Lui zu etwas Großartigem:

1. Begrüßung und Kontaktaufbau

2. Stimmungsabfrage GAD-7

3. Psychoedukation

4. Achtsamkeitsbasierte Intervention

5. Ausblick und Verabschiedung

Das ist Lui – Dein persönlicher Begleiter in jeder Lebenslage

Wie sieht die Zukunft für die Therapie Chatbots aus?

Auf die Frage, ob Chatbots in Zukunft den persönlichen Kontakt mit einem Therapeuten ersetzen können, geben wir ein klares Nein. Allerdings sind wir der Auffassung, dass Chatbots für therapeutische Zwecke eine hilfreiche und sinnvolle Ergänzung sein können. Folglich gibt es für therapeutische Chatbots sowohl Vorteile, als auch Nachteile. Diese haben wir im Folgenden für euch zusammen gestellt:

ProContra
– 24/7 Erreichbarkeit– Kein Einfühlungsvermögen
– Zeitersparnis– Freie Texteingabe wird manchmal nicht verstanden
– (Nahezu) kostenlos im Vergleich zu Therapiesitzungen– Datensicherheit
– Anonymität– Gerät mit Internet wird vorausgesetzt
– Chatbots werten nicht– Sprachauswahl
– Wissenschaftliche Empirie– Berücksichtigt nicht alle Störungen
Vor- und Nachteile von therapeutischen Chatbots.

Literaturverzeichnis

  • Ospina, M. (2007). Meditation practices for health state of the research. DIANE Publishing.
  • Keng, S., Smoski, M., & Robins, C. (2011). Effects of mindfulness on psychological health: Areview of empirical studies. Clinical psychology review, 31(6), 1041-1056.
  • Gotink, R., Meijboom, R., Vernooij, M., Smits, M., & Hunink, M. M. (2016). 8-week mindfulness based stress reduction induces brain changes similar to traditional long-term meditation practice – a systematic review. Brain and cognition, 108, 32-41.

#FactCheck: Ein Chatbot im Kampf gegen Fake News

#ConversationalWeb 💬

Das Conversational Web beschreibt die zunehmende Verlagerung der Kommunikation in die Online-Welt. Es ist hierbei nicht von Bedeutung, ob die Konversation rein textorientiert, sprachbasiert oder visuell ist. Im Bereich der textorientierten Konversation gelten Chatbots als Trend des digitalen Kundenkontakts.

Ein Chatbot ermöglicht es, mit einem technischen System über bekannte Probleme oder Tatsachen zu kommunizieren. Sie sollen die Interaktion zwischen Mensch und Computer vereinfachen, aber was genau ist eigentlich ein Chatbot? Ein Chatbot ist eine Software, die ein Gespräch mit einem Nutzer in natürlicher Sprache über Websites oder mobile Anwendungen simulieren kann. Dies erfolgt nach einem klassischen Frage-Antwort-System, welches stetig weiterentwickelt werden kann. Mit dieser IT-Lösung können z.B. Unternehmen ihre Kundenansprache und betriebliche Effizienz verbessern. Allgemein gilt: ein Chatbot soll dem Menschen eine Unterstützung sein. Für die Zeit der Corona-Pandemie hat das International Fact-Checking Network (nähere Informationen siehe unten) einen konkreten Unterstützungsbedarf gesehen und einen WhatsApp Chatbot entwickelt, der Fake News zu Covid-19 entlarven soll. Aber warum ist es gerade auf Messengerdiensten und anderen Social Media Kanälen besonders wichtig einen solchen Dienst anzubieten?

“Hundreds of millions of users rely on WhatsApp to stay in touch with their friends and families every day. Since bad actors use every single platform to disseminate falsehoods, to mislead others during such troubling times, fact-checkers’ work is more important than ever.”

Baybars Orsek, Director of the International Fact Checking Network

Social Media – der Superspreader in Sachen Fake News! 📢

Soziale Netzwerke haben sich heutzutage für viele Nutzer zu einer wichtigen Informationsquelle für tagesaktuelle Nachrichten entwickelt. Für gut ein Fünftel (22%) der User ist es sogar die Hauptnachrichten-Quelle. Die Gefahr online in seiner eigenen Filterblase gefangen zu sein steigt stetig. Insbesondere dadurch, dass die Nutzer mögliche Desinformationen mit einem Klick selber verbreiten können und schnell und einfach eine Gruppe von Nutzern mit ähnlichen Ansichten finden können. Da mehrfach verbreitete Inhalte glaubhafter wirken, wird dem Nutzer so vermittelt, er habe es mit echten Nachrichten zu tun.

Quelle: Reuters Institute, 2019, online.

Während so die Bedeutung für soziale Medien wie Facebook oder YouTube für die Verbreitung von Nachrichten steigt, wird es zunehmend wichtiger Falschmeldungen zu identifizieren und kommunizieren.

Was sind eigentlich Fake News?

Fake News sind manipulativ verbreitete und vorgetäuschte Nachrichten, die überwiegend im Internet – insbesondere in sozialen Netzwerken und anderen Medien – veröffentlicht werden. Es handelt sich dabei um grundlegende Falschmeldungen, die mit manipulativer Absicht verfasst werden. Sie sollen bspw. Verwirrung stiften, Misstrauen schüren, Ängste entfachen, Meinungen beeinflussen, eine reißerische Story zu Tage führen und den Verbreitern so mehr Clicks und Umsätze bescheren. Fake News entstehen aus den unterschiedlichsten Gründen, aber haben alle eine sukzessive Destabilisierung der Gesellschaft zur Folge. Vor allem im politischen Rahmen werden Falschinformationen meist zum Zweck gesellschaftlicher Polarisierung eingesetzt. 

Quelle: GIPHY

Fake News führen nicht nur dazu, dass Menschen falsch informiert sind, sondern bringen darüber hinaus noch weitreichende gesellschaftliche Folgen mit sich. Beispielsweise führen Falschmeldungen über das Thema Impfung dazu, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr impfen lassen und diese gefährlichen Krankheiten aussetzen. Auch kommt es dazu, dass Menschen nicht mehr an die Existenz von Fakten glauben, wodurch Verschwörungstheoretiker immer mehr Zulauf erhalten.

Angesichts der aktuellen Corona-Pandemie führt die Verunsicherung vieler Menschen sehr häufig zu Gerüchten und gezielten Falschmeldungen. Es sind zahlreiche Verschwörungstheorien über die Entstehung und Intention von Covid-19 im Umlauf, sowie über mögliche Impfstoffe, Gefahren und Risiken, die unter Umständen zu noch mehr Panik und Ängsten in der Gesellschaft führen können. 

Wie erkenne ich Fake News? 🕵️‍♀️

Oft ist es nicht einfach Fake News zu entlarven. Diese drei Schritte helfen dir dabei: 

  1. Inhalt & Verfasser genau anschauen
  2. Kritisch lesen
  3. Quelle prüfen

Wir haben einen Chatbot entwickelt, der dich beim Faktencheck zu Covid-19 unterstützt. Hilf auch du dabei, die Gesellschaft vor Misstrauen und Falschmeldungen zu bewahren und teile nur News, die wirklich Hand und Fuß haben!

Der Checker unter den Chatbots: Überprüfe Covid-19-Fakten mit FactCheck

Auf Grundlage des bestehenden WhatsApp Chatbots des International Fact-Checking Network (mehr Informationen siehe unten) und der Arbeit des gemeinnützigen Recherchezentrums correctiv.org, konnten wir eine deutsche Version des Chatbots entwickeln, die es dir leicht macht, falsche Nachrichten zu Covid-19 zu identifizieren. Die Datenbank, die dahintersteht kann jederzeit mit den neuesten Informationen aktualisiert werden – der Bot ist somit immer tagesaktuell. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den FactCheck auf den beliebtesten Social-Media-Plattformen zu implementieren und somit genau dort verfügbar zu sein, wo Fake News am häufigsten grassieren.

IFCN’s WhatsApp-Chatbot zu Covid-19

Mit dem neuen WhatsApp-Chatbot sagt das International Fact-Checking Network (IFCN) Covid-19-Fehlinformationen den Kampf an. Nutzer können im Chat überprüfen, ob Thesen zu Covid-19 von professionellen Faktenprüfern bereits als falsch eingestuft wurden.

Seit Januar 2020 haben Faktenprüfer aus 74 Ländern mehr als 4.000 Falschinformationen im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus identifiziert. All diese Informationen wurden in einer Datenbank, dem Rückgrat des WhatsApp-Chatbots und der bisher größten Zusammenarbeit von Faktenprüfern, zusammengefasst. Die Datenbank wird täglich vom IFCN aktualisiert, so dass Chatbot-Benutzer über ihre Smartphones auf die relevantesten und aktuellsten Inhalte zugreifen können. Das System ist in der Lage, das Land des Benutzers über die mobile Landesvorwahl zu identifizieren und dann die nächstgelegenen Organisationen zur Faktenprüfung zu teilen.

Wer oder was ist überhaupt das International Fact-Checking Network?

Das IFCN wurde 2015 vom renommierten Poynter Institut, einer gemeinnützigen Journalistenschule und Forschungsorganisation mit Sitz in St. Petersburg (Florida), ins Leben gerufen und widmet sich der weltweiten Zusammenführung von Faktenprüfern. 

Die Zukunft für soziale Medien?

In vielen Bereichen findet online die Kommunikation bereits über Chatbots statt. Der Mehrwert für den Nutzer kann dabei jedoch sehr unterschiedlich sein: Während das Abfragen der Wettervorhersage in der Regel sehr gut funktioniert, stoßen Chatbots, die den Kundenservice unterstützen oder gar ersetzen sollen, oftmals an ihre Grenzen. Einer der größten Herausforderungen besteht in den spezifischen Anfragen der Nutzer und der Interaktion. Der FactChecker allerdings wurde einzig und allein entwickelt um Informationen zu vermitteln. Er reagiert auf Keywords und hat nicht den Anspruch eine menschliche Konversation zu ersetzen. In dem er so rund um die Uhr mehrere hundert Anfragen bearbeiten kann, stellt er für Social Media Plattformen ein geeignetes Tool im Kampf gegen Fake News dar. Wir sehen ein großes Potential für FactChecker, auch nach der Pandemie!

Stay alert and don’t give fake news a chance! 

Quellenverzeichnis:
Correctiv (2020): Recherchen für die Gesellschaft und mit der Gesellschaft, Unternehmenswebseite, https://correctiv.org/ (Abrufdatum 01.06.20).

Kaiser M., Buttkereit AF., Hagenauer J. (2019): Das Conversational Web, in: Journalistische Praxis: Chatbots. essentials. Springer VS, Wiesbaden.

Poynter. (2020): International Fact-Checking Network, Unternehmenswebseite, https://www.poynter.org/ifcn/ (Abrufdatum 01.06.2020)

Reuters Institute (2019): Digital News Report: Nutzung von sozialen Netzwerken als Nachrichtenquelle in Deutschland 2019 in: Statistia – Das Statistik Portal, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/499443/umfrage/soziale-netzwerke-als-nachrichtenquelle-in-deutschland/ (Abrufdatum: 01.06.20).

Snachtbot (2020): Create smart chatbots for multi-channel messaging on our revolutionary platform, Unternehmenswebseite, https://snatchbot.me/ (Abrufdatum: 01.06.20).

MAX – Die Netflix – Entscheidungshilfe

Wir kennen alle die Situation, wo wir uns in unser Sofa einkuscheln wollen und einfach nur einen Film oder eine Serie schauen wollen, aber nicht den perfekten Film oder die perfekte Serie für unsere Stimmung finden. Wir verbringen zu viel wertvolle Zeit damit uns durch die Filme oder Serien auf Netflix zu suchen, wobei man in dieser Zeit schon lange „Netflix & Chill“ haben könnte.

Nach einem langen Tag kann man sich jetzt einfach auf dem Sofa entspannen und die Filmauswahl MAX überlassen!

Netflix?

Netflix wurde 1997 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Jahre von einer Online – Videothek zum erfolgreichsten Streaming – Dienst. Es werden monatlich sowohl eigene Produktionen als auch externe Produktionen veröffentlicht, um den Nutzern eine vielseitige Auswahl an Filmen und Serien an zu bieten.

Über 182, 86 Millionen Abonnenten

Netflix ist das 10. größte Internet Unternehmen

Rund 23% der Nutzer benutzen Netflix täglich

Der durchschnittliche Netflix – Nutzer nimmt sich nur 90 Sekunden Zeit, um einen Film auszusuchen, bevor er aufgibt

Anzahl der monatlichen Besucher liegt bei rund 2,97 Milliarden

Insgesamt wird Netflix 1 Billion Stunden die Woche gestreamt

Empfehlungsalgorithmen sorgen für 70% aller Klicks

Netflix hat insgesamt 75.997 Kategorien

Netflix hat um die 850 „Originale“

30% des amerikanischen Internettraffics stammen von Netflix – Usern

26% des globalen Internettraffics stammen von Netflix – Usern

Was sind Chatbots?

Chatbots sind digitale Assitenten mit denen eine Kommunikation durch Text – oder Spracheingabe möglich ist. Diese Bots sollen den Nutzer, durch künstliche Intelligenz, bei der Suche nach Informationen helfen. Das System speichert dafür gegebene Informationen des Nutzers und bearbeitet diese. Für die Verwendung eines Chatbots gibt es verschiedene Varianten:

regelbasierte Chatbotsintelligente Chatbots anwendungsspezifische Chatbots
– bestehende Frage-Antwort-Möglichkeiten
– geeignet für kurze Dialoge
– funktionieren mit künstlicher Intelligenz
– Reaktion auf eingetippte Texte des Kunden/Nutzers
– Mischung von regelbasierten & intelligenten Dialogen mit grafischen Oberflächen

Netflix – Empfehlungsalgorithmus

„Je häufiger Sie Netflix verwenden, desto besser können wir unsere Vorschläge auf Ihre Interessen abstimmen“ 

Diese Aussage steht im Hilfecenter von Netflix und bezieht sich auf das bereits bestehende Empfehlungsalgorithmus. Dieses System untersucht jedoch nicht allein das Sehverhalten jedes einzelnen Individuums, sondern die Genres denen Sie zugeordnet sind. Durch Cluster – Analysen werden ganze Personengruppen und ihre bevorzugten Genres untersucht. Jeder einzelne Nutzer wird dann in eine bestimmte Interessengruppe eingeordnet, für die dann bestimmte Filme und Serien vorgeschlagen werden. 

Mit MAX wollen wir die Empfehlungsmöglichkeiten individualisieren, vereinfachen und perfektionieren!

MAX!

MAX ist ein regelbasierter Chatbot mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten und einem standardisiertem Ablauf für die Nutzer. Durch MAX wird bei Bedarf jedem Nutzer die Film – oder Serienauswahl erspart. MAX fragt zunächst nach den Wünschen der Nutzer, vom Genre bis bis hin zur gewünschten Länge des Filmes oder der Serie. Nach einer ausführlichen Auswertung, werden den Nutzern den Kriterien entsprechende Vorschläge gegeben.

Umfrage: Auswertung

Wir haben eine Umfrage erstellt (n=34), um herauszufinden ob prinzipielles Interesse an MAX- der Netflix Entscheidungshilfe bestehen würde. Dabei haben wir verschiedene Altersgruppen untersucht, uns aber auf die jüngeren Personen fokussiert (15-30 Jahre):

  • 76 % der Befragten könnten sich vorstellen MAX zu verwenden
  • 64 % der Befragten brechen regelmäßig ihre Recherche ab, da sie keine passende Auswahl treffen konnten
  • 47 % der Befragten brauchen zwischen 20-30 Minuten, um einen passenden Film oder eine passende Serie zu finden

Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil Interesse hätte die Netflix-Entscheidungshilfe zu verwenden, um auf der einen Seite Zeit zu sparen und auf der anderen Seite mehr Vergnügen auf der Netflix Plattform haben zu können. Denn eine lange Suche ist oft zäh und entzieht den Zuschauern nach einer Weile, die Lust am Schauen.

Fazit

Netflix ist eins der meist verwendeten Streaming Portalen weltweit und wird über 1 Billionen mal pro Woche gestreamt. Die Corona-Krise hat das Nutzen der Plattform deutlich beschleunigt (+13,5 Millionen neue User). Jedoch nimmt sich der durchschnittliche Netflix-User weniger als zwei Minuten Zeit, um die passende Wahl zu treffen, bevor er die Suche aufgibt. In den letzten Jahren sind digitale Assistenten, auch Chatbots genannt, populärer geworden und werden von vielen Unternehmen angeboten. Wir haben uns deshalb dazu entschieden MAX anzubieten, um ein individualisiertes und vereinfachtes Netflix-Vergnügen anbieten zu können.


Quellen:

BroadbandSearch, 27 Fascinating Facts about Netflix, abgerufen am 31.05.2020 https://www.broadbandsearch.net/blog/fascinating-facts-statistics-netflix

FundandNews, 9 Fakten über Netflix, abgerufen am 31.05.2020, abgerufen am 31.05.2020 https://www.funandnews.de/p/rscn4z/9-krasse-fakten-ueber-netflix

Giga, 12 Fakten über Netflix, die ihr bestimmt noch nicht kennt, abgerufen am 28.05.2020 https://www.giga.de/unternehmen/netflix/gallery/12-fakten-ueber-netflix-die-ihr-bestimmt-noch-nicht-kennt/

t3n digital Pioneers, 8 kaum bekannte Fakten über Netflix und unser Streaming-Verhalten, abgerufen am 31.05.2020 https://t3n.de/news/9-unglaubliche-fakten-streaming-1204959/

Statista, Anzahl der visits von Netflix.com von März 2019 bis April 2020, abgerufen am 28.05.2020 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1021414/umfrage/anzahl-der-visits-pro-monat-von-netflixcom/

Statista, Anzahl der Streaming-Abonnenten von Netflix weltweit vom 3.Quartal 2011 bis zum 1.Quartal 2020, abgerufen am 28.05.2020 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196642/umfrage/abonnenten-von-netflix-quartalszahlen/

kino.de, Streaming-Anbieter Netflix, abgerufen am 21.05.2020 https://www.kino.de/serie/house-of-cards/news/was-ist-netflix-kurz-und-verstaendlich-erklaert/

moin.ai, Was ist ein Chatbot?, abgerufen am 1.06.2020 https://www.moin.ai/resources/was-ist-ein-chatbot

Focus, so funktioniert der Empfehlungsalgorithmus von Netflix, abgerufen am 1.06.2020, https://www.suchmaschinen-optimierung-seo.org/seo-nachrichten/so-funktioniert-der-empfehlungsalgorithmus-von-netflix

Tagesschau.de, Netflix boomt. abgerufen am 02.02.20, https://www.tagesschau.de/wirtschaft/netflix-quartalszahlen-coronavirus-103.html

Dating mit Chatbots 💘

Was ist ein Chatbot? 💬

Ein Chatbot ist ein technisches textbasiertes Dialogsystem. Per Texteingabe kann mit diesem System kommuniziert werden, indem die Anfragen automatisiert und ohne menschliche Handlungen beantwortet werden. Chatbots werden vor allem im Kundenservice eingesetzt und dienen so als virtuelle Assistenten. Da Unternehmen durch Chatbots mindestens 30% der Kosten sparen können, werden immer mehr Chatbots eingesetzt. Weitere Vorteile von Chatbots sind die schnelle (direkte) Reaktionszeit und die einfache Benutzung.

Chatbots als Ratgeber 👨‍🏫

Eine Umfrage aus 2017 von Deutschen ab 18 Jahren hat folgende Frage beantwortet: Aus welchen Gründen würden Sie mit einem Chatbot kommunizieren wollen?

Quelle: YouGov (Statista, 2017)

Eine weiter Umfrage aus 2018 zeigt, ob sich Deutsche vorstellen können, allgemein mit einem „Chatbot“ zu kommunizieren.

Quelle: YouGov (Statista, 2018)

Chatbots können Unternehmen und Kunden das Leben erleichtern. Doch können Chatbots auch das persönliche Leben erleichtern? Können sie vielleicht sogar das Dating Leben vereinfachen? 

Die Dating Branche ist eine lukrative Branche wie man an dieser Statistik von 2019 sehen kann, welche die Online-Umsätze (in Millionen €) für Dating Services in Deutschland für die Jahre 2017 – 2024 zeigt:

Quelle: Statista, 2020

Befrag unseren Chatbot AM0R zum Dating mit Chatbots!


Dating-Chatbots in der Übersicht 🏹💖

First Date Bot – Bewertung: 7/10

First Date Bot ist dein Ratgeber für das 1. Date. Damit dieses  unvergesslich bleibt, hat der Chatbot Restaurant-, Styling- und Geschenktipps für dich parat. Bist du eher schüchtern, hat er ebenfalls mögliche Fragen für dich, die du deinem Date zum Einstieg stellen kannst. Wichtige Hinweise, wie “Gerichte, die du beim
1. Date nicht essen solltest” gibt er dir auch noch mit auf den Weg.

PositivNegativ
unterhaltsambei den Restaurant-Tipps bspw. gibt es keine direkte Verlinkung zu den Webseiten o.ä. – allein der Name wird angezeigt und die Vorschläge sind nicht mit Bezug auf die konkrete Stadt, in der man ist, sondern nur auf das Land (hier ist die Auswahl auch begrenzt auf UK und US)
Auswahl an Funktionen ist gut/ausreichend
Vorschläge sind zwar begrenzt, aber an sich nicht schlecht
einfache Handhabe/ selbsterklärend in der Anwendung
Idee ist an sich gut

Chatbot von Match.com – Bewertung: 6/10

Der Chatbot von Match.com stellt mit eingehenden Fragen zu dir (Geschlecht, Name, Stadt und Geburtsdatum) und deinen Präferenzen hinsichtlich des Geschlechts deines potentiellen Partners sicher, dass er zu dir passende Singles in deiner Nähe ausfindig machen kann, um dir eine umso leichtere Partnersuche über Match.com zu ermöglichen.

PositivNegativ
logische Fragestellung zur Erstellung des Accountsnur wirklich interessant und hilfreich, wenn man vorhat, sich bei Match.com anzumelden
einfache Handhabe/selbsterklärend in der Anwendung

BotLibre – Bewertung: 5/10

Auf BotLibre hast du die Auswahl zwischen den unterschiedlichsten Bots (weiblich, männlich, Anime) und ihren Funktionen. Du kannst direkt über die Website-Version einen privaten Chat mit dem Bot deiner Wahl starten. Der Bot stellt dir Fragen zu deinen Interessen. Aber lass dir besser nicht zu viel Zeit mit der Überlegung, was du zurückschreibst, sonst wird der Chatbot ganz nervös.

PositivNegativ
unterhaltsamman sieht den Chatverlauf nicht
Ausprobieren über Website möglichder Bot hat teilweise Probleme auf Nachrichten zu antworten, weil der Kontext wahrscheinlich nicht hinterlegt ist
interaktivbraucht man zu lange mit seiner Antwort, stellt er die Frage nochmal, auch wenn Fragen zuvor im Chat schon beantwortet wurden, stellt er sie im späteren Verlauf nochmal (wahrscheinlich ist die Anzahl der hinterlegten Fragen begrenzt)
es ertönt immer die Stimme des Chatbots bei von ihm gesendeten Nachrichten

LoveBot – Bewertung: 4/10

LoveBot ist quasi die Chatbot-Version von der allseits bekannten Dating-App “Tinder”. Anhand deines Aufenthaltsorts, Alters und Präferenzen werden dir verschiedene potentielle Matches vorgeschlagen und du kannst dem Chatbot per “Skip” oder “Like” Rückmeldung zu seinen Vorschlägen geben.

PositivNegativ
schneller und einfacher Startder Bot hat Schwierigkeiten mit anderen Fragen, die nicht zum gewohnten Ablauf gehören
Foto ist austauschbarVerknüpfung mit privatem FB-Account, da der Chat über Facebook Messenger läuft

Relationship Hero – Bewertung: 3/10

Du bist in einer Beziehung und
wärst dankbar für Ratschläge zu
den Themen: Dating, Trennung, Fremdgehen und Familie? Dann ist Relationship Hero genau der richtige Chatbot für dich! Ausgebildete Coaches nehmen sich deiner Probleme und Fragen an – aber dafür musst du deine E-Mail Adresse da lassen, um dann
die Chance auf die 60-minütige Einführungs-Strategie-Sitzung zu haben.

PositivNegativ
realistisch gehalten durch die Antwortdauer des Chatbots (man hat das Gefühl, es tippt gerade wirklich jemand die Nachricht)doch mehr Schein als Sein/eher Werbung:  solange man nicht seine E-Mailadresse angibt, wird die eigentlich versprochene Leistung des Chatbots (Erteilung von Ratschlägen) nicht eingehalten
vom Aufbau her selbsterklärend
clever gemacht mit dem „Werbevideo“

Wie akzeptiert ist Dating per Chatbot? 📊

Wir haben eine Umfrage gestartet um genau das herauszufinden. 70 Teilnehmer haben uns hierbei Fragen zu ihrem Online-Dating-Verhalten, ihrem Interesse an unterschiedlichen Chatbots und Wünschen in dem Bereich beantwortet. Die detaillierte Auswertung findet ihr, wenn ihr die Bilder durchklickt. 👇

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der beliebteste Chatbot der ist, der einem potenzielle Datingpartner vorschlägt. Am wenigsten interessant ist der Chatbot, mit dem man schreiben kann, als hätte man ein Date. Auf die Frage, was ein Chatbot im Dating-Bereich beinhalten sollte, wurden eine realistische Kommunikation und Ratschläge am häufigsten genannt.

Eure Antworten: Was sollte ein Chatbot im Dating-Bereich beinhalten, damit Du ihn gerne nutzen würdest? 🗣️

Fazit & Ausblick 🔮

Der Markt für Online-Partnervermittlung wächst! Dies hat die bereits erwähnte Studie von Statista gezeigt laut welcher die Online-Umsätze für Dating Services in Deutschland für 2024 auf insgesamt 237,7 Millionen € geschätzt werden. Weltweit soll der Marktumsatz für Online-Partnervermittlungen in 2024 sogar 3,42 Milliarden € betragen. 😮💰

Doch funktioniert Dating auch per Chatbot? Wir haben euch existierende Dating-Chatbots vorgestellt und zusätzlich per Umfrage gefragt, wie ihr zu Dating per Chatbot steht. Die Umfrage hat ergeben, dass die Mehrzahl kein Interesse an einem Chatbot hat, der nur allgemeine Ratschläge über Themen wie Dating, Trennung, Fremdgehen und Familie gibt. Jedoch hat die Mehrzahl Interesse an einem Chatbot, der konkrete Vorschläge für das erste Date gibt (z.B. Restaurantwahl, Stylingtipps, etc.).

Die Ergebnisse der Umfrage und auch der Auswertung der existierenden Dating-Chatbots zeigen, dass es vielleicht noch nicht den richtigen Dating-Chatbot gibt. Wird es den irgendwann geben? Werden wir irgendwann nur noch per Chatbot daten? Mal abwarten. Wir persönlich gehen davon aus, dass dieser Trend eine Zukunft haben könnte, wenn die Kommunikation noch etwas authentischer wird und menschliche Emotionen vom Chatbot besser gespiegelt werden. 🙆

Unsere Eindrücke des Datens per Chatbot könnt ihr euch hier zusammengefasst nochmal angucken 💘👇🏻


Foto: @jeshoots via Unsplash.com

Virtual Reality als Weg aus der sozialen Isolation?

Virtual Reality ist eine der wichtigsten technologischen Trends unserer Zeit. Jeden Tag findet VR in den verschiedensten Bereichen unseres alltäglichen Lebens erfolgreich Anwendung. Längst ist die technologische Innovation nicht mehr nur bei Gamern beliebt. So reichen die Anwendungsgebiete von der Werbe- und Immobilienbranche bis hin zur Option, VR als medizinische Therapiemöglichkeit zu nutzen.

Virtual Reality: Einsatzbereiche in Zeiten von Corona

Das neuartige Coronavirus hat unser Leben im Jahr 2020 auf den Kopf gestellt. Die Bundesbürger sind dazu aufgerufen, soziale Kontakte zu vermeiden und zu Hause zu bleiben. Doch draußen blüht der Frühling und mit jedem Tag der Ausgangsbeschränkungen steigt die Sehnsucht, die Natur zu erleben – egal, ob mit dem Fahrrad, zu Fuß oder einfach zum entspannen. Für dieses Problem bietet Inside Out die Lösung. Denn somit bekommst du die Möglichkeit, den Frühling auch von zu Hause aus zu erleben. Viel Spaß!

Zukunftsausblick: Interesse an VR sehr hoch

Wie die unten stehende Grafik zeigt, steht die Mehrheit unserer Zielgruppe dem Projekt Inside Out positiv gegenüber und zeigt Interesse, das Angebot in der Corona-Krise und darüber hinaus zu nutzen.

Virtual Reality : Socialize

Bist du es auch leid wegen Corona den Tag alleine zu verbringen?
Dann verbringe jetzt Zeit mit deinen Freunden und koche mit ihnen, treibt Sport oder feiert zusammen. Wie im echten Leben, nur virtuell.
#stayhome #socialize #vrmitfreunden

Was versteht man unter Virtual Reality?

Virtual Reality wird als eine computergenerierte 3D-Umgebung definiert, die den Nutzer umgeben und auf auf möglichst natürliche Weise auf deren individuelle Aktionen reagieren soll.

Dafür werden meist VR-Brillen eingesetzt. Virtual Reality ermöglicht es in Echtzeit auf individuelle Aktionen zu reagieren und sich entsprechend anzupassen.

Virtual Reality – Socialize

In Zeiten von Corona müssen alle zusammenhalten und zuhause bleiben, um sich und andere zu schützen. Auch wenn viele Menschen das Glück haben nicht alleine zu wohnen und jederzeit mit jemanden Kontakt haben können, sieht die Lage nicht für alle so aus: Studenten oder Singles müssen diese Zeit alleine überstehen. Deshalb haben wir uns entschieden, etwas gegen diese Einsamkeit zu unternehmen.

Warum 360 – Grad Videos mit Virtual Reality?

360 Grad Videos werden auf unterschiedlichen Plattformen angeboten um sich ein räumliches Bild von einem Raum oder einer Sehenswürdigkeit zu verschaffen. Warum sollte diese also mit einer VR – Brille besonderer sein?

Durch das Aufsetzen der VR – Brillen entsteht ein räumlicher Effekt, wodurch man das Gefühl hat mittendrin zu sein. Die Kameraperspektive schwenkt mit der Blickrichtung des Nutzer mit, sodass man sich frei im Raum bewegen kann und das Gefühl von physischer Nähe zu anderen Menschen entsteht.

Die Socialize – App

Unser Projekt heißt Socialize: Mithilfe von Socialize haben die Nutzer die Möglichkeit, virtuell mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Dafür haben wir drei verschiedene Aktivitäten in drei verschiedenen Räumen anzubieten: einen Party-Raum, einen Sport-Raum, und einen Koch-Raum.

Die User können sich im Party-Raum je nach Lust und Laune für verschiedene Musikrichtungen entscheiden (Techno, RnB, Rap…).

Im Sport-Raum gibt es ein Angebot von verschiedenen Sportarten (Boxen, Joggen, Yoga…).

Wer Lust auf Kochen hat, kann sich im Koch-Raum inspirieren lassen und lernen, wie man ein türkisches oder mexikanisches Gericht zubereiten kann.

GetFader – Was ist das?

Mithilfe von GetFader ist eine Plattform lässt sich durch Bildern oder Videos 360 Grad Räume mit Musik oder Texten erstellen.
Durch interaktive Buttons kann man in einem Raum nähere Informationen zu bestimmten Szenen erhalten oder in einen weiteren Raum wandern. Interessant gestaltet, wird dich durch den Einsatz von Texten oder Musik.

Zukunftsausblick: Mit Socialize dem Alltag entfliehen

Virtual Reality ist heutzutage nicht mehr nur reine Phantasie oder Wunschdenken. Wie viele VR-Anwendungen zeigen, kann Virtual Reality bereits zu einem festen Bestandteil im Alltag werden.
Socialize soll in Zeiten von Corona dafür sorgen, dass wir unserem immer trister werdenden Alltag ein wenig entfliehen können – im Idealfall sogar mit unseren Freunden zusammen, ohne das wir uns physisch mit ihnen treffen müssen. Somit können wir unsere Kontakte pflegen, ohne dass wir uns einander gefährden oder gegebenenfalls anstecken, denn in der heutigen Zeit ist es wichtig, die Ansteckungsrate so gering wie möglich zu halten, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird. #flattenthecurve
Socialize kann das Gefühl einer Umarmung durch die beste Freundin nicht ersetzen. Es kann uns allerdings ein wenig aus unserem Alltag herausholen. Durch neue VR-Headsets, wie z. B. die Oculus Quest, kann man mit geringem Kostenaufwand VR-Anwendungen nutzen. Mit integrierten Headsets ist es zudem möglich auch mit seinen Freunden kommunizieren zu können.
In den durch Socialize aufgezeigten Bereichen soll diese App unter anderem Anreize dafür geben welche Gerichte gekocht werden könnten, welche sportlichen Betätigungen oder Partys man während Corona noch machen kann.

Quelle:

Omnia360 (o.V.). Was ist Virtual Reality? abgerufen am 27.04.20 unter https://omnia360.de/blog/was-ist-virtual-reality/

Augmented Reality im Online-Handel: Mehrwert oder reines Marketing?

Lange galten Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) Anwendungen als einfaches Gimmick im Handel. Eine ganze Reihe innovativer Anwendungen zeigt nun das Potential für den Online-Handel. Aber wie wie gut funktionieren die Anwendungen in der Praxis und sind sie wirklich zukunftsfähig? Wir haben den Test gemacht!

Um im Online-Handel wettbewerbsfähig zu bleiben und den Kunden zunehmend überzeugende Erlebnisse zu bieten, suchen Händler ständig nach neuen Wegen, um sich vom Wettbewerber zu differenzieren. Gerade im Online-Handel ist es von hoher Bedeutung, dem Kunden das Produkt so nah wie möglich zu bringen. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten zum Einsatz von Virtual und Augmented Reality sind die Möglichkeiten so groß wie nie zuvor. So können im Online-Shopping die Vorteile des realen Einkaufens mit denen des Online-Handels kombiniert werden. Wie wichtig es sein kann mehrere Sinne gleichzeitig anzusprechen, hat schon Benjamin Franklin in frühen Jahren erkannt:

„Tell me and I will forget, show me and I may remember, involve me and I learn“

Benjamin Franklin (* 1706 – † 1790)

Was ist unter Augmented Reality zu verstehen?

Übersetzt bedeutet Augmented Reality so viel wie „erweiterte Realität“. Hierbei handelt es sich um eine computergenerierte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Während der Nutzer bei Virtual Reality in eine vollständig computergestützte Wirklichkeit eintaucht, befindet er sich in der Augmented Reality im Hier und Jetzt. So wird hier die Realität durch digitale Inhalte, wie virtuelle Objekte oder zusätzliche digitale Informationen, ergänzt. Die Anwendungen finden bereits in vielen Branchen Anklang. Beispielsweise dienen sie in der Industrie als Hilfestellung bei komplexen Arbeiten, aber auch im Militär, in der Architektur oder auch in der Medizin bzw. Therapie finden sie ihren Einsatz. Vor allem durch die Unterhaltungs- bzw. Gaming-Branche haben die Anwendungen in der breiten Masse an Popularität gewonnen.

Neue Einkaufserlebnisse mit AR

Mit Hilfe einer eigenen kleinen Case-Study stellen wir euch Anwendungsbeispiele aus dem ‘Fashion & Beauty’ Bereich und der ‘Home & Living’ Industrie vor. Hierbei gehen wir der Frage nach, ob und wie weit die Anwendungen dem Online-Handel vorantreiben können. Im direkten Vergleich der Tools wird schnell deutlich, welche Anwendungen einen Mehrwert bieten. Die Durchführung dauert selten länger als eine Minute, probiere es am Besten selbst direkt über dein Smartphone oder der Desktop Version aus.

Wir haben verschiedene AR-Anwendungen im Online-Handel für euch getestet.

Beauty & Fashion Bereich:

Tool(Sonnen-)BrillenFrisurenMake-UpSchuhe
ErfahrungHoher Entertainment-Faktor;
virtuelle Anprobe wird direkt bei jedem Produkt angeboten; entweder live anprobieren oder ein bestehendes Foto wählen; verschiedene Brillen können verglichen werden.
Der Entertainment-Faktor ist gegeben: Es können die außer-gewöhnlichsten Haarfarben und Frisuren ausprobiert werden; es kann zwischen einem bereits bestehenden Bild oder einem Live-Bild gewählt werden.Hoher Entertainment-Faktor; nur für Produkte von L’Oréal, Maybelline und NYX verfügbar; Hinweis auf Möglichkeit der virtuellen Anprobe in Produkt-beschreibung oder direkte Navigation zum Virtual Beauty Studio; einfache Navigation im Studio.Entertainment-Faktor ist gegeben: Es können verschiedene Schuhe anprobiert werden; sehr kleine Auswahl an Schuhen (Nike); Live- oder als Standbild.
Zeitaufwand<1 Minute <1 Minute<1 Minute30 Sec.
BedienungSehr einfach; mit SprachhinweisenSehr einfachSehr einfach; Schieberegler für Vorher/
Nachher-Vergleich
Sehr einfach; mit Schieberegler zu anderen Modellen
Realitäts-näheSehr gut, um die Brillenform beurteilen zu können; sogar Größen werden auf das eigene Gesicht angepasst.Die vorgegebenen Haarfarben und Frisuren wirken nicht sehr realistisch; die Effekte sind nicht ideal.Auftrag unnatürlich; manche Farben unrealistisch.Gut, um Farben und Modell abzuschätzen, nicht aber die Größe.
Zukunfts-chancenBrillen bleiben zunächst ein Produkt für den stationären Kauf; Tool hilft bei der Orientierung, ersetzt aber nicht die Anprobe;
schafft Aufmerksamkeit und dient der Vermarktung.
Falls Nutzer sich unsicher bei einer Haarveränderung sind, könnte diese mithilfe dieses Tools vorab etwas verringert werden.Farben und Nuancen weichen zu sehr von Hautton, Licht, Kameraqualität ab; Tester im Drogeriemarkt kann man so einfach nicht ersetzen.Ausbaufähig; es können noch nicht viele Modelle anprobiert werden (ca. 20); es wird nicht geschlechts-spezifisch und nach Größe unterschieden.
RisikenDatenschutz: Das Bild bzw. Video wird gespeichert und muss aktiv wieder gelöscht werden;
Produkthaptik bleibt außen vor; Farben könnten in der Realität abweichen.
Es könnte passieren, dass das Endergebnis nicht dem Ergebnis der App entspricht und der Nutzer unzufrieden ist.Unrealistische Farben; andere Sinneswahr-nehmungen bleiben außen vor (Gefühl, Geruch)Schuhe können in echt viel größer/kleiner aussehen als in der App.
EmpfehlungHilft lediglich bei Vorüberlegungen.Um sich einen ersten Eindruck verschaffen zu können ist es ok, aber ansonsten keine große Hilfe.Nett zum Ausprobieren und groben Eindruck, aber nicht sonderlich nützlich für den Kauf.Nur ein Gimmick; nicht sonderlich nützlich für den Kauf.
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Home & Living Industrie

ToolIkea Place AppAmazonDulux
ErfahrungHoher Entertainment-Faktor, verschiedene Kategorien möglich; Sessel kann virtuell in den Raum gestellt werden und man sieht direkt, wie es im Raum neben anderen Möbeln wirkt.Wenige Produkte im Raum virtuell darstellbar; überwiegend Möbel, keine Accessoires.Macht Spaß alle möglichen Farben auszuprobieren.
Zeitaufwand<3 Minuten<3 Minuten<2 Minuten
BedienbarkeitSehr einfachSehr einfachSehr einfach
RealitätsnäheNicht ganz maßgetreu; das Produkt selber nicht sehr realtitätsnah.Nicht ganz maßgetreu; das Produkt selber nicht sehr realtitätsnah.Sehr realistisch; gut vorzustellen, da nur zweidimensional.
Zukunfts-chancen Gute Chance für die erste engere Auswahl und für Platzierung neben eigenen Möbeln; allerdings ersetzt das Verfahren keinen Besuch vor Ort im Ikea.Gute Chance für die erste engere Auswahl und für Platzierung neben eigenen Möbeln.Durch einfache Bedienung und realistische Ergebnisse auf jeden Fall empfehlenswert für die nächste Renovierung.
Risiken Keine maßgetreue Einschätzung und realitätsgetreue Abbildung der Produkte, empfehlen wir sich die Produkte trotzdem zusätzlich live anzuschauen.Keine maßgetreue Einschätzung und realitätsgetreue Abbildung der Produkte, daher vorsichtige Betrachtung.Lichtverhältnisse wahrscheinlich nicht 100%-ig realistisch.
EmpfehlungNicht direkt kaufen, hilft lediglich bei der Vorauswahl.Nicht direkt kaufen, hilft lediglich bei der Vorauswahl.Einfache Anwendung; gute Vorbereitung vor Streichen.
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Alles nur ein Trend der Werbeindustrie?

Ob die AR-Anwendungen den Online-Handel vorantreiben werden, bleibt eine heiß diskutierte Frage. Bisher sind Spezialisten sich allerdings einig: Augmented Reality bietet ein großes Marketingpotential! Setzt man es richtig ein, können die Anwendungen den Kunden einen echten Mehrwert bieten und Kaufimpulse liefern. Da die Erwartungen der Nutzer stetig steigen, ist die einwandfreie Implementierung der Anwendungen nicht zu unterschätzen. User werden schnell ungeduldig und verlieren die Freude an der Nutzung. Sie sollten daher nicht nur schnell und einfach zu bedienen sein, sondern auch möglichst nah die Realität widerspiegeln.

Im Fashion & Beauty Bereich hat die virtuelle (Sonnen-)Brillen-Anprobe am meisten überzeugt. Durch die einfache Bedienung und realitätsgetreue Abbildung, kann eine Vorab-Entscheidung getroffen werden und dem Nutzer können wertvolle Kaufimpluse geliefert werden. Die Anwendung kann auf diese Weise dazu anregen, die Brillen vor Ort anzuprobieren. Dies steigert zudem die Wettbewerbsfähigkeit des Anbieters, da es Nutzer an den Händler binden kann. 

Im Bereich der Home & Living Industrie hingegen stellt die virtuelle Produktanwendung vor allem bei dem Unternehmen “Dulux” eine vorteilhafte Strategie dar. Aufgrund von der zweidimensionalen Darstellung – anders als bei der Einrichtung in der dreidimensionalen Darstellung – wirkt das Produkt realitätsnäher und der Konsument kann sich die Wirkung besser vorstellen. Bei der Einrichtung von Möbeln allerdings, dient die dreidimensionale Darstellung zunächst nur als Orientierung bzw. zur Vorauswahl bestimmter Produkte, ersetzt aber keineswegs den Besuch vor Ort im Möbeleinrichtungshaus. In diesem Bereich dienen die Anwendungen demnach überwiegend zur Inspiration. 

Auch wenn es das Shopping-Erlebnis in der Stadt nicht ersetzen wird, kann mit den Anwendungen eine Marketingbotschaft übermittelt werden, die Kunden nicht nur fasziniert, sondern auch unterhält und das Einkaufserlebnis verbessert. Aber aufgepasst: Die Anwendungen sind nicht in jedem Bereich sinnvoll! Je größer die Produkte sind, desto weniger werden sie als realitätsgetreu wahrgenommen. So ist die Beurteilung bei Kleidungsstücken oder gar Möbeln eher schwierig, während sie bei kleineren Accessoires wie Brillen einfacher fällt.

Am Besten ihr macht euch euer eigenes Bild. Die Anwendungen sind im Beitrag verlinkt und können jederzeit ausprobiert werden. Alles was ihr dafür braucht ist eine Smartphone-Kamera.

Viel Spaß beim Ausprobieren wünschen Helena, Janine, Chiara und Sonja.

Titelbild Quelle: https://unsplash.com/photos/YSl18VKXRso

https://unsplash.com/photos/UDETRRE5Mzc

Virtual Reality: Die Therapie der Zukunft?


Was ist eigentlich VR?

Virtuelle Realitäten (VR) sind computergenerierte Umgebungen, mit denen der Nutzer interagieren kann. Um sensorisch in die virtuelle Welt einzutauchen, wird meist eine VR-Brille genutzt, wodurch der Nutzer bestmöglich von der normalen Realität abgegrenzt wird. Die Interaktion findet statt, indem die Körperbewegungen des Anwenders gemessen und in die virtuelle Welt übertragen werden. Wenn er z.B. seinen Kopf dreht, dreht sich zeitgleich auch die virtuelle Umgebung, die er sieht.

VR-Einsatz in der Therapie

VR wird mittlerweile auch in psychotherapeutischen Behandlungen verwendet. Hier wird VR z.B. für eine Reizkonfrontation in der Verhaltenstherapie (Expositionstherapie) eingesetzt. Bei dieser Form der Therapie begeben sich die Patienten, von einem Therapeuten begleitet, wiederholt in Situationen, die bei ihnen Angst auslösen. Auch wenn der Patient weiß, dass er seine Erfahrung nicht in der wirklichen Realität erlebt hat, lernt das Gehirn, dass die Situation nicht so bedrohlich ist, wie zunächst angenommen. Durch diesen Lernprozess wird die Angst vermindert. Der Vorteil ist, dass die Hemmschwelle, sich der Situation in der virtuellen Realität zu stellen, geringer ist als die Reizkonfrontation in der Realität. Außerdem kann sie, wenn die Technik ausgereift ist, kostengünstiger eingesetzt werden und es werden meist nur wenige Sitzungen benötigt, bis die Angststörung besiegt ist.

VR-Traumatherapie

Auch bei traumatischen Erlebnissen findet VR-Therapie Anwendung. Hier erfolgt ebenfalls eine Konfrontation, indem die traumatische Situation realitätsgetreu dargestellt wird. Beispiele für virtuelle Szenarien sind z.B. Kriegssituationen oder der Anschlag auf das World Trade Center. 

Weitere VR-Therapiemethoden

VR kann auch auf andere Art und Weisen in Therapien eingesetzt werden. Im Spiel “Second Life” können Nutzer sich selbst in einer virtuellen Realität spielen und so in einem geschützten Raum experimentieren und neue Erfahrungen sammeln, wodurch innere Spannungen und Ängste abgebaut werden können. Bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen oder Depression hat das positive Auswirkungen auf die Problemlösefähigkeiten, die Körperwahrnehmung, das Selbstwertgefühl und die Kommunikation. Außerdem können virtuelle Realitäten als “Stimmungsaufheller” dienen, wenn Patienten mit Depression z.B. Naturaufnahmen ansehen oder virtuell mit Delfinen schwimmen.

Ist VR-Therapie zukunftsfähig?

Es stellt sich allerdings die Frage, ob VR-Therapie zu möglichen Schäden beim Patienten führen kann (wie beispielsweise einer Retraumatisierung) und inwieweit es sich in Zukunft wohl etablieren wird.


Wie sehen die VR-Anwendungen bei Therapien von Phobien aus?

In der VR-Psychotherapie zählen vor allem Phobien zu den Hauptanwendungsfeldern. Die angstauslösenden Situationen werden für den Patienten in der virtuellen Realität so realistisch dargestellt, dass dieser das Gefühl hat, dass er sich gerade in einer solchen Situation befinden. Bei Höhenangst stehen die Patienten in VR auf einem hohen Gebäude. Sie können sich dort umgucken, sehen den Abgrund und empfinden so die Höhe nach. Auch Flugangst kann mit einer VR-Therapie behandelt werden. Dabei wird virtuell das komplette Flugerlebnis dargestellt – vom Einchecken am Flughafen, über das Warten am Gate bis zum Flug und der Landung des Flugzeuges. Patienten die Angst vor Insekten wie Wespen oder Spinnen haben, sehen in ihren VR-Therapien z.B. virtuelle Spinnen über die Hand laufen und lernen so mit der Angst umzugehen. Außerdem werden soziale Phobien durch VR therapiert. Dabei werden die sozialen Situationen, wie das Reden vor vielen Menschen, virtuell dargestellt.

Praxisbeispiel VR-Therapie

Laura steht im vollen Hörsaal (aufgrund von Corona ist der Hörsaal auf unserem 360° Foto leider nicht voll). Sie muss einen Vortrag vor all ihren Kommilitonen halten. Lauras Puls steigt stark an. Denn wenn sie vor Menschen sprechen muss, bekommt sie Angststörungen. Laura leidet unter einer Sozialphobie. 

Mithilfe einer VR-Therapie könnte Laura sich in ihrem Wohnzimmer mit einer VR-Brille in die gefürchtete Situation hineinversetzen und ihre Angst besiegen. Laura und ihr Gehirn lernen so mit der Situation umzugehen.

Praxisbeispiel Prüfungsangst

Max schreibt heute eine Klausur, auf die er sich schon lange und gut vorbereitet hat. Doch leider leidet Max an Prüfungsangst und kann sich während der Klausur vor Angst gar nicht konzentrieren. 

Mithilfe einer VR-Therapie könnte Max sich, wie Laura, in die Prüfungssituation hineinversetzen und sich seinen Ängsten stellen. So hat er, wenn er das nächste Mal eine Klausur schreiben muss, vielleicht nicht mehr so viel Angst und kann sie entspannter schreiben.


VR-Therapien für Soldaten mit PTBS

Bei den VR-Sitzungen tauchen die Patienten in eine virtuelle Welt ein, wobei sie Videos und Szenen ausgesetzt werden, die ihr Trauma auslösen, wie z.B. Kriegszonen, die mit den Geräuschen und Gerüchen von Schüssen und Rauch gekoppelt sind. Die Exposition gegenüber diesen Empfindungen soll den Stress reduzieren, der mit den Erinnerungen der Patienten an diese Empfindungen verbunden ist.

Der Einsatz von VR ermöglicht, die Patienten in Simulationen traumarelevanter Umgebungen eintauchen zu lassen, in denen die emotionale Intensität der Szenen durch den Klinikmitarbeiter genau kontrolliert werden kann, um das Tempo und die Relevanz der Exposition für den einzelnen Patienten anzupassen. Auf diese Weise bietet die VR-Therapie eine Möglichkeit, die natürliche Vermeidungstendenz zu umgehen, indem direkt multisensorische und kontextrelevante Hinweise geliefert werden, die das Auffinden, die Konfrontation und die Verarbeitung traumatischer Erfahrungen unterstützen.

Video-Interview mit Oberfeldarzt Dr. Franziska Langner

Fazit

Vorteile

  • Durchführung der Therapie geht alleine, man benötigt nur das Equipment
  • Therapien von Phobien sind durch VR einfacher und kostengünstiger umzusetzen
  • VR ist ideal für die Schaffung kontrollierter Reizumgebungen
  • Hemmschwelle in Expositionstherapie mit Reiz konfrontiert zu werden ist niedriger
  • VR erleichtert die Visualisierung des traumatischen Ereignisses für die Patienten
  • Bereitschaft bei Soldaten eine VR-basierte Therapie zu machen ist höher als traditionelle Gesprächstherapien wahrzunehmen

Nachteile

  • Bei alleiniger Durchführung kann der Therapeut nicht direkt auf die Reaktionen des Patienten reagieren und ihn unterstützen
  • Möglichkeit einer Retraumatisierung
  • Therapeut sieht Mimik des Patienten nicht und kann deshalb schwieriger einschätzen, was in ihm vorgeht
  • fehlendes Verständnis für die Auswirkungen von PTBS innerhalb des Militärs erschwert die Fortschritte der VR-Therapie von PTBS

Wird sich die VR-Therapie durchsetzen?

Durch die Vorteile der VR-Therapie, die steigende Anzahl an Erkenntnissen aus der Forschung und eine hohe Akzeptanz der Patienten, ist davon auszugehen, dass die Inanspruchnahme von VR in psychologischen Behandlungen vermutlich in den nächsten Jahren steigen wird. Da jedoch nicht alle Patienten diese Form der Therapie akzeptieren und es nicht für alle psychischen Störungen eingesetzt werden kann, wird es bestehende Therapiesettings wahrscheinlich nicht ersetzen.
Die TK unterstützt die App „Invirto“, mit der Angststörungen alleine von Zuhause aus behandelt werden können. Vermutlich wird also auch das „selbst-therapieren“ mit VR steigen. Generell betrachtet, ist die Marktprognose bis 2025, dass der VR-Markt 80 Milliarden Dollar umfasst, wobei das Gesundheitswesen an zweiter Stelle rangieren wird. Außerdem wurden Klinikexperten befragt, welche Optionen als zunehmende Maßnahme im nächsten Jahrzehnt gesehen werden, wo VR auf Platz 4 von 45 landete.


Quellen:

Foto: @luxinteraction via Unsplash.com