Brunai folgt als sechster Titel der Platte. Nach dem lautstarken Vintage-Sound, ein eher harmonisches Stück. Eine angenehme Melodie und ein singender Rin prägen hier vor allem den musikalischen Typ, den sich der Bietigheimer über die Jahre angeeignet hat. Der Track erzählt die Geschichte bzw. ein märchenhafte Ballade der Prinzessin von Brunei. Wieso der Stadtname im Titel des Songs „Brunai“ geschrieben wird, ist nicht bekannt. Nach eigener Aussage hat Rin hier seinen inneren Frank Ocean herausgelassen, um diesen Song zu produzieren. Man erkennt, dass der Rapper mit kroatischen Wurzeln seine Inspiration aus allen Genren der Musik zieht, um dann sein eigenes Ding daraus zu machen. RSVP wechselt dann wieder zum Oldschool-Vibe und zeigt die reinen Rap-Fähigkeiten des Künstlers. Der Titel des Songs bezieht sich hier auf die gleichnamige Modegeschäft aus Los Angeles (genauer: RSVP Gallery Los Angeles). Hier wird also wieder der Amerika Bezug hergestellt. Besonders auffällig sind die Trompeten, welche den gesamten Beat des Tracks zieren. Für Rin einer der Meilensteine seines Albums. Mit UP IN SMOKE und M.I.A. führt der Rapper seine ausdrucksstarke Liebe für die USA und ihre Musik fort. Der erste Titel ist eine Anlehnung an die legendäre „The Up in Smoke Tour“ die vom 15. Juni bis zum 20. August 2000 stattfand. Teilnehmer waren hier unter anderem Hip-Hop-Größen der amerikanischen Westküste wie Snoop Dogg, Ice Cube, Dr. Dre oder Eminem. Wofür die Abkürzung M-I-A steht ist jedoch nicht bekannt. Allerdings nennt Rin hier viele ikonische, amerikanische Dinge, wie beispielsweise die Los Angeles Lakers (Basketballmannschaft), MTV (Musiksender) oder den Wu-Tang Clan (Rap-Kollektiv aus den 1990er Jahren).
„Ich bin down mit meinen Brüder an ’nem Montag. Dieses Leben glitzert, wie ein Fabergé“
aus: „Fabergé“
Ab Track 10, Alien, beginnt der Landeanflug auf Nimmerland. Die USA-Thematik ist nicht länger von Belang und der Sound verändert sich ein wenig. Er erinnert jetzt eher an vorherige Songs, wie Nirvana. Rin-Kenner wissen, dass der Musiker sich schon immer selbst mit dem Mix-Engineering von Songs befasst hat. Nimmerland ist nach seiner Aussage ein gewaltiges Feuerwerk, was dieses Thema betrifft. Er selbst habe jeden Song des Albums selbst, wenn auch hier und da mit Unterstützung, abgemischt und gemixt. Alien ist der persönliche Favorit, da er ihn gänzlich alleine produziert hat. Von Beat, Einspielern, Vocals und Text, über Adlibs, Mixing und Atmosphäre. Einzig und allein sein bester Produzent-Kumpel Minhtendo fügte leichte 808s hinzu. Der Song ist sehr melancholisch gestaltet und thematisiert ein Paar, welches unter Drogeneinfluss die Nacht erlebt und sich dabei gegenseitig selbst hinterfragt. (Ebenfalls mein persönlicher Favorit des Albums). Mit Fabergé folgt, laut Rin, der fröhlichste Song der Platte, in welchem er zu seinen Ursprüngen findet. Er geht mit seinen Freunden, seinen Jungs, raus in die Stadt, sie trinken, chillen und genießen gemeinsam das Leben. Als Metapher dienen hier die sogenannten Fabergé-Eier, welche äußert selten vorzufinden und von einem sehr hohen Wert sind. Die Aussage hier ist also, dass das Leben dementsprechend kostbar ist und man es genießen sollte.
Im nächsten und letzten Teil meiner Rin-Reihe wird seine Landung im Nimmerland thematisiert und die letzten Songs unter die Lupe genommen…
von Lennart Fitzler