Top 4 der Netflix-Serien: „Messiah“

Jesus. Der Erlöser. Der Messias. Wie würde die Menschheit reagieren, wenn er plötzlich 2020 zurück zu uns kehren würde – Gesetz des Falles, dass man an die Erzählungen der Bibel glaubt? Genau dieses Szenario thematisiert, die Netflix- Serie „Messiah“. Der 10- Teiler ging am 01.01.2020 online und gefällt jetzt schon laut Netflix- Statistik 92% der Plattform- Nutzer.

Der Tagesspiegel beschreibt „Messiah“ als „ein spirituelles, auf jeden Fall spannendes Experiment für das Publikum, das vom Mystery-, Drama- und Thriller-Mainstream genug hat. „Messiah“ mischt Gesellschafts-, Religions- und Medienkritik zu einem vielfältigen Menschheitsbild, wo jeder auf der Suche ist – nach Standpunkten, ja Sicherheiten.“ (der Tagesspiegel, 08.01.2020).

Meiner Meinung nach trifft diese Rezension, den Inhalt dieser Serie sehr gut. In der Story geht es weniger darum, was der Messias für eine Macht hat, oder wie allwissend er ist – sondern viel eher darum, wie der Glaube sich bis heute entwickelt und verändert hat. Es wurden viele unterschiedliche Charaktere eingebaut, die die breite Masse an Positionen auf der Welt zu diesem Thema gut wiederspiegelt. Manche Menschen haben eine tiefverankerte Skepsis allem und jedem gegenüber, wohingegen in Ländern wie Syrien und Israel der Glaube noch eine große Rolle spielt.

Abgesehen davon wird der Zuschauer zum Grübeln angeregt. Am Ende der Staffel hat man selbst so oft seine eigene Meinung über den vermeintlichen Messias geändert, dass man sich im Endeffekt nicht mehr sicher sein kann, zu welcher Partei man jetzt gehören soll – Skeptiker oder Glaubender?

Andere Kritiker, wie die Seite film-rezension.de kritisieren gerade, den häufigen Wechsel an Geschichten und Aspekten :“ Zu diesem Zweck ist die Serie vollgestopft mit Figuren, die in irgendeiner Form davon berührt werden. Während man anfangs noch denkt, dass es im Wesentlichen um die beiden Agenten gehen wird, kommen immer mehr Charaktere hinzu, von Geistlichen über eine Journalistin bis zu einer Frau, die ihre todkranke Tochter heilen lassen will. Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite findet „Messiah“ auf diese Weise eine Vielzahl von Geschichten und Aspekten, wenn die Reaktionen von Wut über Neugierde bis Hoffnung sehr unterschiedlich ausfallen. Es bedeutet allerdings auch, dass die Serie oft kaum vom Fleck kommt, wenn ständig von einem Handlungsstrang zum nächsten gesprungen wird. Da stimmen Balance und Tempo nicht so ganz.“(film-rezension.de ,03.01.2020)