Seit dem 14. Juli 2017 ist „To the Bone“ auf Netflix zu sehen. Es ist ein US-amerikanisches Filmdrama der Regisseurin Marti Noxon. In der Serie wird das Thema Magersucht aufgegriffen und anhand der Protagonistin Ellen verdeutlicht. Ellen kommt aus schwierigen Familienverhältnissen. Nicht nur Ellen, sondern die ganze Familie leidet unter den schwierigen Verhältnissen, zumal bereits vier Therapieversuche gescheitert sind. Sie willigt schließlich ein, eine neue Therapie einer kleinen Wohngruppe zu versuchen. Die Gruppe, die von einem Arzt geleitet wird, der eher unkonventionelle Methoden anwendet, besteht aus fünf jungen Frauen und einem Balletttänzer, der wegen einer Knieverletzung zudem arbeitsunfähig ist.
Der Stern hat zu diesem Thema Dr. Osen, Chefarzt der Schön Klinik Bad Bramstedt interviewt. Seine Aussage lautete:
„Auch „To the Bone“ hat Nachahmungspotenzial. (…). Eine der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Essstörung ist die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper. „Man muss davon ausgehen, dass junge Mädchen, die noch nicht gefestigt sind, nach Identifikationsmöglichkeiten suchen. Auch wenn immer mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit jemand eine Essstörung entwickelt. (…). Wenn Magersüchtige und Therapeuten im wahren Leben zusammen an einem Tisch sitzen, entsteht eine enorme Stresssituation für alle, weil die Patienten Panik haben, zuzunehmen. Sie sind oft gereizt, in sich gekehrt und extrem niedergeschlagen.“ (Osen, 14.07.2017) https://www.stern.de/kultur/tv/to-the-bone-auf-netflix–warum-der-film-ueber-magersucht-gefaehrlich-ist-7538524.html
Auch wenn ich kein Facharzt bin, kann ich jedoch als junge Frau sagen, dass die Gefahr die diese Krankheit mit sich bringt sehr klar in der Miniserie wird. Auch die gereizte Stimmung und die Symptome, die die Magersucht hervorruft, werden offensichtlich gezeigt und stehen im Vordergrund der Geschichte. Dass die Serie junge Mädchen triggern kann, darf nicht ausgeschlossen werden, aber das Thema dadurch vollkommen zu tabuisieren kann auch nicht die Lösung sein. Meiner Meinung nach hat die Serie einen guten Mittelweg zwischen unterhaltsam und ernst gefunden und gehört damit mit 4 Sternen zu meinen Tops der Netflix- Serien.