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Corona: Online Kultur für Zuhause

Die Zeiten sind schwer. Corona plagt uns von allen Seiten und aus den Politikern kommt auch nur Schrott heraus. Naja, zumindest aus einem Politiker. Oder nennen wir ihn besser einen großmäuligen Amerikaner mit zu viel Farbe im Gesicht und zu wenig Hirn im Kopf.

Aber ich bin nicht hier um mich über Disney-Figuren mit falschem Nachnamen aufzuregen, sondern um ein wenig Kultur in die deutschen Haushalte zu bringen, jetzt wo man sich schon nicht ins Theater begeben kann. Diejenigen die jetzt meinen, dass das doch langweilige Themen der Vergangenheit sind sollen doch bitte einmal daran denken wo man ohne Kultur hinkommt. Kulturbanausen finden sich an allen Ecken und enden. Nicht zuletzt im weißen Haus, aber genug davon.

Heute möchte ich euer Augenmerk auf eine der faszinierendsten Personen der Geschichte der Menschheit richten. Unter Experten ist er als „God´s Fiddler“ bekannt. Andere kennen ihn als Jim Hoyl und damit als verantwortlichen für Lieder wie „Hymn to the Sun“ oder „When you make love to me“. Den größten Ruhm genießt er jedoch unter seinem eigentlichen Namen „Jascha Heifetz“. Heifetz gilt als größter Geiger der Geschichte der Menschheit. Seine Art zu spielen lässt Bilder in den Köpfen der Menschen entstehen und gibt einem die einmalige Gelegenheit „Farben zu Hören“. Insbesondere mit seiner Version des Tchaikovsky Violinkonzerts (das zu Tchaikovskys Lebzeiten als unspielbar galt), hat er und rührt er noch heute regelmäßig Menschen zu Tränen, die seiner Musik lauschen.

Das erste von drei Teilen des Tchaikovsky Violinkonzerts gespielt von Jascha Heifetz im Jahre 1937.

Heifetz Lieblingsinstrument

Als größter Violinist der Geschichte hatte Heifetz die Gelegenheit auf den unterschiedlichsten und fantastischsten Instrumenten zu Spielen, die jemals von Menschenhand erbaut wurden. Seine erste Geige war eine Carlo Tononi von 1730 die er 1917 bei seinem Debüt in der Carnegie Hall spielte. Später besaß er zwei weitere Geigen, eine bekannt als die „Dolfin Stradivari“ und sein Lieblingsinstrument, auf dem er fast jedes seiner Konzerte spielte, die 1740er „David Guarneri del Gesù“. Auch im obigen Konzert spielt er auf seiner „del Gesù“. Heifetz bevorzugte ihren Klang über den seiner Stradivari, da er sie als wärmer und ausgeglichener wahrnahm. Guarneri war ein Cremoneser Geigenbauer und stark unterschätzter Zeitgenosse Stradivaris. Er wurde 1698 geboren und verstarb im alter von 46 Jahren nach einer hochproduktiven Schaffensperiode, in der er mehr als 150 der heute renommiertesten Violinen entwarf. Seine früher stark unterschätzten Instrumente werden heute nicht unter einem Preis von $5 Millionen gehandelt. Die aktuell wertvollste jemals verkaufte geige, die 1741er „Ex-Vieuxtemps Guarneri“ erzielte sogar einen Rekorde zerschmetternden Preis von sage und schreibe $16 Millionen.

David Heifetz
Die 1740er „David, Heifetz Guarneri del Gesù (Quelle: The Strad Magazine)
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Kulturangebot auch in Quarantäne

Die Corona-Krise trifft den Kulturbetrieb hart. Museen sind geschlossen und das Livegeschäft beinahe vollständig auf Eis gelegt worden. Dass ein breites Kulturangebot gerade in schweren Zeiten Mut und Hoffnung spenden kann, hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. Um die Versäumnisse abzufedern und auch in Zeiten der Quarantäne ein Kunst und Kulturprogramm zu schaffen, haben sich verschiedene Einrichtungen diverse Aktionen ausgedacht. Trotz Social-Distancing können so die wichtigsten Museen der Welt besucht und die Lieblingskünstler unterstützt werden.

Die Welt bereisen

Der Youtube-Kanal, Wanderlust Travel Videos, hat in den vergangenen Jahren eine umfangreiche Sammlung an virtuellen Rundgängen angelegt. Egal ob Prag, Utrecht oder Paris, der Kanal befriedigt das Fernweh in Zeit von Grenzkontrolle und Reisewarnungen. Auch das wohl berühmteste Museum der Welt findet auf dem Kanal eine Plattform.

United-We-Stream

Zur Rettung der Berliner Clubszene streamen bekannte DJs jeden Abend Livesets aus den besten Berliner Clubs in die Welt. Lokal trifft auf viral. Das Geld geht zu einen Teil an direkt an die Clubs und fließt zum anderen Teil in soziale Projekte bspw. zur Seenotrettung. Perfekt für alle, die durchzechte Nächte und elektronische Musik vermissen und darüber hinaus in Not geratene Clubs und Menschen unterstützen möchten.

Arsenal Indie-Kino

Das Arsenal-Kino in Berlin wird von einem gemeinnützigen Verein zur Kulturvermittlung geführt und verfügt über ein breites Archiv an Independent-Filmen und Dokumentation. Während der Corona-Beschränkungen stellen die Verantwortlichen alle Filme der Welt kostenlos zur Verfügung. Das Archiv findet ihr hier.

Das Programm variiert jede Woche und bietet abwechslungsreichen Content, der so nie auf den großen Leinwänden zu sehen sein wird.

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Langeweile in Quarantäne? Theaterfans aufgepasst!

Theater in Corona-Zeiten - Weitermachen um jeden Preis?
Leere Theatersäle überall (Unsplash/Peter Lewicki)

In den Zeiten von Corona sitzen viele Theaterfans zuhause und vermissen es, die Bühnenluft zu schnuppern. Leider sind Großveranstaltungen zur Zeit unmöglich, denn wir versuchen alle dazu beizutragen, dass sich der Virus nicht weiter ausbreitet. Glücklicherweise gibt es einige Angebote, die euch die Wartezeit etwas verkürzen können. Oper, Musical und Theater – für jeden ist etwas dabei!

1. Tägliche Streams bei der Metropolitan Opera

Oper in HQ – so viel sehen sie im Theater nicht! (metopera.net)

Für viele Opernliebhaber ist es ein Traum, einmal eine Oper in der Metropolitan Opera zu sehen. Leider ist es bis New York kein Katzensprung, deswegen greifen viele auf die offiziellen Mitschnitte der verschiedenen Stücke zurück. Um Kulturfans die Quarantäne etwas zu erleichtern, streamt die MetOpera jetzt jeden Abend einen anderen Mitschnitt ihrer „Live in HD“-Serie, dabei auch Klassiker wie Verdis Aida oder Mozarts Le Nozze di Figaro. Die Streams sind insgesamt 23 Stunden verfügbar. Den aktuellen Spielplan findet ihr auf ihrer Website.

2. Andrew Lloyd Webbers Musicals auf Youtube

Das Phantom der Oper, Ausschnitt auf Youtuber

Die Musicals von Andrew Lloyd Webber sind seit langem einer der wichtigsten Bestandteile der Szene. Das Phantom der Oper, Cats und Evita sind Haushaltsnamen und bei groß und klein beliebt. Der Komponist selbst teilte Anfang April mit, dass ab sofort jeden Freitag eines seiner Musicals auf Youtube als Stream für 48 Stunden zur Verfügung gestellt wird. Der extra dafür erstellte Kanal „The Shows must go on“ (dt. „Die Vorstellungen müssen weiter gehen“) hat zur Zeit mehr als 1,1 Millionen Abonnenten, die jede Woche auf die neue Vorstellung hinfiebern.

Musicalfans im siebten Himmel

Bis jetzt gab es die vier Musicals Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat, Jesus Christ Superstar, Das Phantom der Oper und seine Fortsetzung Love Never Dies zu sehen.

3. Das Berliner Theatertreffen online

Für viele Theaterfans eine schlechte Nachricht; Das große Berliner Theatertreffen wurde abgesagt! Glücklicherweise haben auch sie jetzt auf digital umgeschaltet, wie die Süddeutsche berichtet und werden ab dem 1. Mai sechs Theater-Inszenierungen kostenlos online zeigen. Mehr Informationen dazu findet ihr auf ihrer Website.

Hamlet
Erster Stream on Demand: Hamlet vom Schauspielhaus Bochum (Sandra Hüller

© JU Bochum)

So sieht die Quarantänezeit direkt viel besser aus! Das sind nur drei von vielen kulturellen Angeboten, falls dir hiervon nichts zusagt, gibt es noch unzählige andere. Viel Spaß beim Streamen!