Lady Diana

* 1961 † 1997

Ich weiß es noch ganz genau, der 31.08.1997 war eigentlich ein Tag wie jeder andere.
Ich, gerademal 6 Jahre alt, war zu Hause mit meiner Mama.

Der Abend war sonnig und warm, wir hatten gerade zu Abend gegessen, saßen nun gemütlich auf der Couch und sie schaltete den Fernseher ein.

Wir guckten die Nachrichten und ich verstand noch nicht den ganzen Sinn, was gesagt wurde. Auf einmal hält meine Mama den Atem an. Ja, plötzlich stehen ihr die Tränen in den Augen. Was war passiert? Ich verstand nicht ganz.

Lady Diana, die so genannte „Königin der Herzen“ war mit ihrem Liebhaber Dodi Al-Fayed in Paris unterwegs gewesen. Auf dem Weg zu der Wohnung ihres Geliebten hatten die beiden in der Pariser Alma Unterführung einen Unfall mit tödlichen Folgen.

Meine Mutter fing an zu weinen, rannte zum Telefon und rief eine Freundin. Ich saß immer noch auf der Couch und verstand nicht, was so schlimm war. Jedoch beunruhigte es mich sehr, meine Mutter so aufgelöst zu sehen.

Sie musste mein verständnisloses Gesicht gesehen haben, denn sie kam zu mir und erklärte mir, dass eine ganz besondere Person gestorben war. Im ersten Moment dachte ich, mit meinem kindlichen Gemüt, wir würden die Frau persönlich kennen. So lieb und herzergreifend sprach meine Mutter von dem Verlust. Wie meiner Mutter erging es vielen. Der Tod der beliebten Prinzessin erschütterte die Menschen.

Wie ein junges Mädchen eben ist, war ich von allem begeistert, was meine Mama erfreute. Also auch, von dieser hübschen jungen Frau. Als mir nun also erklärt wurde, dass diese selbstbewusste Frau von uns gegangen ist, ergriff auch mich ein Gefühl der Trauer.

„Lady Di“, sagte meine Mama, „sei eine starke Person gewesen und auch ich könnte eine kleine Lady Di werden, wenn ich nur genug Gutes täte.“

Die erschreckende Nachricht des Unfalls beherrschte nicht nur am Abend sondern auch an den darauffolgenden Tagen die Medien. Wilde Verschwörungstheorien machten die Runde. Es hieß unter anderem, der Unfall sei absichtlich herbeigeführt worden. Viele Gerüchte hielten sich wochenlang. Unter anderem wurde behauptet, die Princess of Wales sei schwanger gewesen.

Wir verfolgten die Nachrichten und Berichte. Sahen Bilder, wie immer mehr Menschen Blumen am Unfallort ablegten. Abertausende müssen es gewesen sein.

Die bis heute bekannten und bewiesenen Fakten sind: es war ein tragischer Unfall, Fahrer und Liebhaber verstarben, bereits am Unfallort, Dianna wurde allerdings noch ins Krankenhaus gebracht, dort starb sie dann wenige Stunden nach dem Unfall an ihren inneren Verletzungen.

Für meine Mama war Lady Di eine ganz besondere Frau gewesen. Sie fand, sie war eine fabelhafte Person, die sich nicht von den Zwängen der Gesellschaft einschränken ließ.
Sie bewunderte Dianas soziales Engagement und ihr Verhalten gegenüber dem Königshaus.

Meine Mama kannte Diana im Rampenlicht und las viel über die „private“ Diana. Mit letzterer konnte sie sich identifizieren. Teilte mancher ihre Wünsche und Gefühle. Sogar die Musik. Beide waren große Fans von Elton John.

Daran erinnere ich mich auch noch. An Elton John der „Candle in the Wind“ für Diana umgeschrieben hat und es bei ihrer Beerdigung in der Westminster Abbey rührend singt. Die Beerdigung verfolgten über 2,5 Milliarden Menschen weltweit.

Und zum ersten Mal realisierte ich, was Fernsehen ist. Das Fernsehen nicht nur Zeichentrickfilme sondern auch die Realität zeigte. So wurde einem sogar in Deutschland der tragische und tödliche Unfall Lady Di’s durch die Medien so nahe gebracht, als wäre es vor unserer Haustür passiert.

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