Erste Hilfe Profis beim Jugendrotkreuz
Das Jugendrotkreuz ist ähnlich wie das Deutsche Rote Kreuz eine Organisation, die Menschen in Not hilft, wie zum Beispiel Verletzten, ältere oder hilfsbedürftige Menschen aus Kriegs- und Kriesenländern. Das Rote Kreuz hilft jedem der in Not geraten ist zum Beispiel durch Krieg, Katastrophen, Hungersnot, Unfälle, Krankheit oder Armut. Das Jugendrotkreuz gibt es schon seit über 100 Jahren. Heute sind es rund 140.000 junge Mitglieder im Alter zwischen 6 bis 27 Jahren auf der ganzen Welt. Gemeinsam engagieren sie sich für Gesundheit, Umwelt, Frieden und die internationale Verständigung und lernen natürlich auch wie man in einem Notfall helfen kann. Was genau man als Kind beim Jugendrotkreuz macht und wieso es so wichtig ist, dass man sich auch als Kind für andere einsetzt, hat uns Gina Penz, stellvertretende Bundesleiterin des Deutschen Jugendrotkreuzes, erklärt.
Julia: Das Rote Kreuz handelt nach sieben Grundsätzen: Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Was ist außer diesen Grundsätzen beim Jugendrotkreuz noch besonders wichtig?
Gina: Wir sind für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsene da und haben es uns zur Aufgabe gemacht, neben den Grundsätzen des Roten Kreuzes, uns eigene Ziele zu setzen. Zum Beispiel ist uns politische Mitverantwortung und politische Bildung sehr wichtig. Es ist uns besonders wichtig unseren Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, auch politisch alle Seiten kennenzulernen. Zum Beispiel bei der vergangenen Wahl, haben wir alle Jugendsprecher der Parteien eingeladen, sodass die Kinder alle Seiten hören und verstehen konnten. Wir haben sogar einen Live-Stream auf unsere Webseite geladen, sodass auch jeder der nicht kommen konnte die Möglichkeit hatte teilzunehmen. Ebenso wichtig ist unsere Einsatz für Frieden und Völkerverständigung. Da geht es zum Beispiel um Kinderrechte.
Julia: Wie genau könnt ihr so schwierige Themen, wie Kinderechte auch jüngeren Kindern nahe bringen?
Gina: Bei ganz kleinen Kindern, die noch nicht lesen können fangen wir ganz einfach an: Die Kinder lernen das man auch mal „Nein“ sagen kann. Da gibt es dann Rollenspiele oder Gefühlskarten, wodurch den Kindern klar wird: „Wie fühle ich mich überhaupt gerade in dieser Situation? Wann fühl ich mich gut? Wann nicht? Was ist mir unangenehm?“ Da sind auch Spiele die, die Kinder immer sehr lustig finden. Wenn sie mal ganz laut „Nein“ brüllen dürfen.
Julia: Und neben so wichtigen Themen wie Kinderrechten. Was genau lernt man denn als Kind noch beim Jugendrotkreuz?
Gina: Also Erste Hilfe ist ein ganz großer Teil des Jugendrotkreuzes. Wir gehen zum Beispiel in Kindergärten und Schulen. Es gab da mal einen Fall, in dem zwei sieben jährige Kinder einer schwangeren Frau nach einem Autounfall geholfen haben. Die Erwachsen wussten in der Situation nicht was zu tun ist. Die Kinder haben die Frau abgeschnallt und ihr aus dem Auto geholfen und dann den Rettungswagen gerufen. Ansonsten sind die Leiter der verschiedenen Jugendgruppen sehr frei. Wir bringen den Kindern aber auch etwa gesundes Kochen oder Themen wie Völkerverständigung bei. Grundsätzlich gibt es immer Kampagnen für etwa zwei Jahre. Im Moment geht es in der Kampagne um Menschlichkeit. Da machen die Kinder in den Gruppen zum Beispiel Videos zu der Frage: „Was genau bedeutet für mich eigentlich „Menschlichkeit“?
Julia: Wie läuft denn so eine typische Gruppenstunde ab?
Gina: Es gibt viele unterschiedliche Themen, die man bearbeiten kann und es kommt auch auf das Alter der Kinder an. Aber eigentlich gibt es immer einen Tag in der Woche, an dem man sich trifft. Hauptthema ist natürlich dann auch oft die Erste Hilfe.
Julia: Wieso findest du es so wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich für Andere einsetzen und Erste Hilfe lernen?
Gina: Das Engagement für Andere ist einfach etwas das wir brauchen um in einer Gesellschaft leben können, in der wir leben wollen. Zum Beispiel mit Gaffern ,die nicht helfen sondern nur gucken. Die aktuelle Kampagne „Menschlichkeit“ versucht den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln ,wie wichtig es ist Anderen zu helfen und sich zu engagieren und wie genau sie in verschiedenen Situationen helfen können. Erste Hilfe ist insofern wichtig, weil es in solchen Situationen wirklich um Leben und Tod gehen kann. Dass man die Kompetenz hat zu helfen, wenn man in eine solche Notsituation kommt, beruhigt einen auch selbst.
Julia: Das war sehr spannend vielen Dank für das Interview. Und wenn man jetzt bei euch mitmachen möchte, wie macht man das am besten?
Gina: Man sucht sich im Internet heraus wo es das nächstgelegene Jugendrotkreuz gibt. Oft gibt es dann auf den Internetseiten die Möglichkeit eine E-Mail zu schicken oder die Ortsgruppen auf Facebook anzuschreiben. Wir sind für alle Altersgruppen offen und freuen uns über neue Gesichter.
©Julia Vollbracht
Der Weihnachtsmann ist umgezogen!
Noch im Sommer war ich froh, endlich entdeckt zu haben, dass der Weihnachtsmann in der nördlichsten Stadt von Norwegen wohnt. Die kleine Stadt heißt Longyearbyen und ist die Stadt, die am nähsten am Nordpol liegt. Keine bessere Stadt könnte es für das Postamt vom Weihnachtsmann geben. Doch das Postamt wurde Ende November 2017 von der norwegischen regional Regierung entfernt. Zu wenig Briefe seien eingegangen und die norwegische Post konnte den großen Briefkasten nur sehr schlecht entleeren. Der Briefkasten ist über neun Meter groß und wurde von einer chinesischen Künstlerin entworfen und aufgestellt. Eventuell wird der Weihnachtsmann weiterhin in Longyearbyen wohnen nur ohne sein eigenes Postamt. Der stellvertretende Bürgermeister von Longyearbyen Eirik Berger stört vor allem die Größe des Briefkasten in der ruhigen Landschaft. Jetzt werden wohl die Briefe, die ihr von Deutschland aus an den Weihnachtmann sendet nicht mehr so schnell in Longyearbyen ankommen. Aber beantwortet werden sie bestimmt. Hier sind zwei Adressen, an die ihr eure Weihnachtspost schicken könnt.
An den Weihnachtsmann
Weihnachtspostfiliale
16798 Himmelpfort
oder
Ob er dann in seiner Stube in Longyearbyen sitzt und euch antwortet, bleibt wohl Postgeheimnis. Wenn es ihm in Longyearbyen zu warm geworden ist, wartet er vielleicht mit euch demnächst an der Haltestelle auf den Bus…
Wenn ihr lieber dem Christkind eure Weihnachtspost schicken wollt, hier sind seine Adressen.
An das Christkind
51777 Engelskirchen
oder
An das Christkind
97267 Himmelstadt
©Anna E. Poth
Der stärkste Kletterer der Welt
Klettern ist eine Sportart bei der man Berge, Gebäude, oder künstliche Wände hoch klettern und auch wieder runterkommen muss. In Deutschland ist der Sport auch bei Kindern sehr beliebt. Der stärkste Kletterer der Welt hat jetzt in einer Höhle in Norwegen einen neuen Rekord aufgestellt.
Seine Kletterroute ist in einer Höhle in Flatanger ganz im Norden von Norwegen. Die Höhle ist fast rund, sodass es teilweise so wirkt als würde Adam auf dem Kopf klettern. Für diese Strecke hat er vier Jahre geübt und speziell seine Muskeln trainiert. Er ist sieben Mal von Tschechien nach Norwegen gereist um einzelne Teile der Kletterroute zu üben. Damit ihr ein Gefühl bekommt, wie es dort so aussieht, haben mein Freund Jan und Ich ein Video für euch gemacht.
[cvm_video id=“95″]
Am 3. September 2017 ist es ihm endlich gelungen die Route komplett zu durchzuklettern. Die Bewertung und die Vergabe des Namens der Route nimmt der erste Kletterer selbst vor. Er hat die Route mit einer 9C bewertet und sie so als schwerste Route der Welt eingeschätzt. Schon vor fünf Jahren hat er in der gleichen Höhle eine Route mit dem Grad 9B+ gebaut und bewertet. Nach seinem Gefühl hat die neue Route alles an Kraft und Technik von ihm verlangt, was er je gelernt hat. Zunächst hat er die Route „Project Hard“ genannt. Nachdem er nach dem erfolgreichen Durchstieg vor Freude nicht sprechen konnte, hat er die Route in „Silence“ umbenannt.
[tribulant_slideshow gallery_id=“1″]
Adam hat Anna ein paar Fragen für euch beantwortet.
Anna: Wie sieht ein perfekter Tag für Dich aus?
Adam: Ein perfekter Tag ist für mich ein Klettertag mit Freunden und einem leckeren Abendessen. Vergiss nicht das alle deine Tage fast perfekt sein können. Es gibt immer etwas was deinen Tag besonders sein lässt.
Anna: Was machst du wenn es plötzlich anfängt zu regnen?
Adam: Manchmal ist Regen gar kein Problem. Wenn wir an einer Wand mit Überhang klettern, sozusagen mit einem Dach, stört uns der Regen nicht. Doch es gibt auch Situationen, wenn du in einer großen Wand kletterst, dass du trotz des Regens weiterklettern musst, um überhaupt wieder aus der Wand rauszukommen. Das ist manchmal herausfordernd.
Anna: Wie viel Zeit hast du für deine längste Route gebraucht?
Adam: Für die Route „Silence“ in Flatanger habe ich zusammen zwölf Wochen mit hartem Training und sieben Trips zur Hanshelleren Höhle gebraucht bis ich erfolgreich die Route durchklettern konnte.
Anna: Was ist dein Lieblingsessen beim Klettern?
Adam: Rote Beete Saft, getrocknete Früchte und Nüsse.
Anna: Hast du schon mal ganz viel Angst gehabt?
Adam: Als ich in den USA an der Dawn Wall in Yosemite geklettert bin, war es für mich sehr unheimlich mehrere Tage in dieser Wand zu verbringen.
Anna: Was willst du unseren Lesern mitgeben?
Adam: Fokussiere Dich nicht darauf, die oder der Beste zu sein. Vergleiche Dich nicht mit Anderen und klettere so viel wie du magst und habe Spaß! Der ganze Rest kommt von alleine. 😉
©Anna E. Poth
Wenn Journalisten und Journalistinnen fliegen lernen…
Als ich in am Bonner Hauptbahnhof in die Bahn stieg, die mich zur Haltestelle Heussallee/Museumsmeile bringen sollte, bekam ich doch ein etwas mulmiges Gefühl. Ich war mir nicht sicher in wie weit es ja dann doch mögliche Gefahrensituationen geben könnten bei so einer großen Menschenansammlung. Ich nahm die Rolltreppe hoch zur Kreuzung. Der Platz war noch recht leer, rechts von mir das Kunstmuseum und auf der linken Seite konnte man mit zusammengekniffenen Augen, die UN-Gebäude sehen. Heute ist die größte Demonstration zu mehr Klimaschutz geplant. Am Wochenende beginnt die Weltklimakonferenz auf der sich alle Vertreter von 195 Ländern treffen, um über einen weiteren Plan für mehr Klimaschutz und gegen die Erderwärmung zu sprechen.
Auf dem Platz angekommen an dem später die Abschlusskundgebung der Demonstration mit Redebeiträgen und Musik stattfinden soll, erhielt ich eine kurze Einweisung im Pressebereich. Ich hatte die Aufgabe die Journalisten und Journalistinnen mit einem kleinen Hubwagen in die Höhe zu befördern, sodass die Fotos von der Menschenmenge machen können. Zu der jetzigen Zeit war nur noch keiner da. Außer eine Reihe an Einsatzwägen der Polizei, die mal eben sich im Kunstmuseum erleichtern mussten, war niemand zu sehen. Diese Reihe von Wägen und die unnötige Polizeipräsenz sorgte schon für ein wenig erhitzte Gemüter. Doch ca. zehn Minuten später fuhren die blauen Wagen an eine andere Stelle, um dort endgültig zu parken. Von meinem Hubwagen aus konnte ich sie nicht mehr sehen. Als kleine Hürde musste ich noch ein wenig an dem Hubwagen herumtricksen, damit er nicht mehr so viele Pieptöne von sich gab, wenn die Journalisten und Journalistinnen Filmaufnahmen machen wollten. Man fühlte sich schon ein wenig ausgegrenzt auf so einem leere Platz. Nur Telefongespräche und das sekündliche Twitterupdate lieferten uns Zeiten, wo und wie viele Demonstranten jetzt auf dem Weg zu uns waren. Laut aktuellen Schätzungen der Organisationen, die die Demonstration mit organisiert haben, sind es 25.000 Leute auf der Klimademo in Bonn. 25.000 Leute, das sind fast so viele wie der Stadtteil Bonn-Hardtberg an Einwohnern hat. Auf meinem kleinen Hubwagen fühlte ich mich ein bisschen exponiert, als ich den anderen erklären wollte, dass ich meine das dort hinten bald die ersten Teilnehmer der Demo kommen. Und tatsächlich eine kleine Gruppe war die erste der 25.000 und Minuten später vor der großen Bühne.
© BUND Deutschland
Der Platz zur Abschlusskundgebung sammelte sich und sammelte sich. Manchmal kamen auch ein paar Journalisten und Journalistinnnen vorbei, sie wollten aber noch nicht hoch.„Noch zu wenige, wie warten noch!“ Alles klar, dacht ich und habe statt Journalisten und Journalistinnen erst mal die Vertreter und Fotografen der Menschenrechts- und Umweltorganisationen mit auf meinen Hubwagen mitgenommen. Auch internationale Organisationen, die für das Klima und die Menschenrechte kämpfen, besuchten mich. Am spannendsten waren natürlich die ausländischen Gäste. Es waren auch die, die einfach Gefühle äußerte und sich freute, sich wirklich sehr begeistert gezeigt haben über so viel Aktion, auch die Höhe und der Standort des Hubwagen war für sie kein Problem. Im Gegenteil verhielten sich ein paar deutsche Journalisten, die das alles nicht schön genug fanden und oftmals über die Auswahl des Platzes schimpften. Da musste ich schon ein wenig schmunzeln. Wer sich Sorgen, um die deutsche Kultur macht, hat definitiv zu wenig im Leben mit der Gesellschaft zu tun. Auch Vertreter und Vertreterinnen der verschiedenen Länder, die zur Klimakonferenz geladen wurden, besuchten meinen kleinen Hubwagen. Teilweise wurden mir auch Handy und Tablets durch die Gitter gereicht, damit ich für sie Fotos von der Demonstration machen konnte.
Fast ausnahmslos waren positive Reaktionen über die Pressearbeit und über die Veranstaltung zu hören. Viel zu kurzweilig kam es mir vor, nachdem ich doch mehrere Stunden mit dem Hubwagen auf und ab gen Himmel und wieder hinunter gefahren bin. Ein wenig leer und schwebend von so viel Fahrerei, trank ich erst mal einen Tee im Pressezelt, bevor ich mich auf den Weg machte, meine Freunde zu finden, die diese Demonstration aus einem komplett anderen Blickwinkel erlebt hatten.
©Anna E. Poth