Das Start-Up „Dimension Beyond“ möchte mit VR-Technologie den Arbeitsalltag revolutionieren. Die neu gegründete Firma hat ihr Produkt nun erstmals in Köln vorgestellt.
VON NIKLAS BROSE
Thomas Sablotny und Jörg Pfeiffer sind spezialisiert auf Mitarbeiter-Trainings. Ihre jeweiligen Firmen „Kobon“ und „Bluebird“ bieten Konzepte an, mit denen Unternehmen die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter weiterentwickeln können. Mit ihrem Wissen über die Weiterbildung von Mitarbeitern, haben die beiden vor etwa einem Jahr, in Zusammenarbeit mit dem Kölner Technologie-Unternehmen „evrbit“ ein Start-Up gegründet, dass ihre Coachings in die virtuelle Welt übertragen soll.
Die Technologie
Der Ablauf eines virtuellen Trainings könnte wie folgt aussehen. Die Teilnehmer werden von unterschiedlichen Orten aus mittels VR-Brillen zusammengeführt und von einem Seminarleiter in Form eines Avatars durch den virtuellen Raum geführt. Das Design der Avatare in dem Programm ist dabei möglichst schlicht gehalten, um zu vermeiden, dass Teilnehmer von der Arbeit abgelenkt werden. „Wir haben mit Absicht die Arbeit in den Vordergrund gestellt und auf Spielereien verzichtet“, erklärt Thomas Sablotny. Dadurch solle auch eine Überforderung der Mitarbeiter verhindert werden.
Marktlücke
Start-Ups setzen in der Regel da an, wo in einer Branche seit längerer Zeit kein Fortschritt entstanden ist. Ein solches Gebiet scheint für das Unternehmen „Dimension Beyond“ der moderne Arbeitsmarkt zu sein. Selbst in global arbeitenden Konzernen sei laut den Firmengründern die Telefon- oder Video-Konferenz immer noch das Höchste der Gefühle. „Das Problem ist, dass es dabei keine gut funktionierende Interaktion zwischen den Mitarbeitern gibt“, erklärt der Projekt-Manager von Dimension Beyond, Jörg Pfeiffer. Das interessante an der Idee von Sablotny und Pfeiffer ist, dass die Technischen Möglichkeiten für eine Übertragung in die VR bereits existieren. Zusammen mit Mitarbeitern des Kölner Unternehmens „Evrbit“ hat das vor einem Jahr gegründete Start-up durch monatelange harte Arbeit einen bereits funktionierenden Prototyp entwickelt.
Der Prototyp
Vor einigen Wochen hat sich das Start-Up-Unternehmen auf der Messe „Zukunft Personal Europe“ in Köln vorgestellt und seine Innovation erstmals präsentiert. Potentielle Kunden konnten den Prototyp testen, indem sie vom Dimension Beyond-Mitarbeiter Matthias Lenssen und Thmoas Sablotny durch den virtuellen Raum geführt wurden. „Wir haben viel in die Forschung und Entwicklung des Projekts gesteckt“, sagt Sablotny. Nun hoffen die Start-Up-Gründer auf Investoren, die ihr Vorhaben unterstützen. Dies wäre für die junge Firma wichtig, um die Technologie demnächst zu Marktpreisen anbieten zu können. Wenn das gelingt, könnte dem internationalen Arbeitsmarkt ein großer Wandel bevorstehen.
Warum ist es an der Zeit für die Revolution des Zusammenarbeitens?
Momentan sei es in globalen Unternehmen noch üblich, dass internationale Projektteams um die Welt fliegen, um vor Ort zusammenarbeiten zu können. Der finanzielle Aufwand dabei ist für die Firmen enorm, die Mitarbeiter verlieren jede Menge Zeit während der Reisen und es wird zusätzliches CO2 produziert. Lässt sich dies nicht irgendwie vermeiden? Laut den Gründern von Dimension Beyond ist das Problem mit heutiger Technologie bereits zu lösen. In der „Virtual-Reality“-Technik liegt der Schlüssel.