Von Julia Hitschfeld
Offenherzig, vielfältig und multikulti – das ist Köln-Ehrenfeld. Dieses Bild wird nicht zuletzt durch die Menschen und durch allerlei interkulturelle Angebote und Initiativen vermittelt. Das Allerweltshaus Köln e.V. gehört dazu. Sophie Hennis, Mitglied vom Allerweltshaus-Vorstand, verrät mehr über die interkulturelle Arbeit vor Ort.
Der Name ist Programm, denn hier ist jeder Willkommen. Menschen aus allen Ländern und jeden Alters. Als interkulturelles Begegnungszentrum steht das Allerweltshaus für alle offen, die die Leitlinien des Hauses, wie die Achtung der Menschenrechte, Soziale Gerechtigkeit und ein umweltgerechtes Wirtschaften, anerkennen.
Mit seinem Standort in Köln-Ehrenfeld, ist das Allerweltshaus so bunt und facettenreich, wie der Stadtteil selbst. Ehrenfeld versinnbildlicht den internationalen und kulturellen Austausch der Menschen.

Das Allerweltshaus Köln e.V. wurde bereits 1987 als private Initiative von engagierten Einzelpersonen gegründet. Beweggründe waren der Einsatz für Gerechtigkeit und die Solidarität mit der „Dritten Welt“.
Die entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, die im Allerweltshaus geleistet wird, steht für ein solidarisches Handeln und die Bekämpfung von Rassismus und einer Politik der sozialen Ausgrenzung.
„Heute heißt entwicklungspolitische Bildungsarbeit auch Globales Lernen“, weiß Sophie Hennis, Vorstandsmitglied des Allerweltshauses. „Dazu bieten wir verschiedene Formate an, wie Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen über bestimmte Themen in den südlichen Kontinenten, sowie spezielle Projektarbeit.“

Insbesondere die Projektarbeit wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und professionalisiert. Aus den verschiedenen Projektarbeiten entwachsen häufig langfristig bestehende Arbeitsgruppen, die sich weiterentwickeln.
Wie das erfolgreiche Projekt „Stimmen Afrikas“, das vor allem im Raum Köln Popularität genießt. Die Projektgruppe besteht seit mittlerweile über acht Jahren. Ziel des Projektes ist es, die afrikanische Literatur über die Grenzen Afrikas hinweg vorzustellen und bekannt zu machen. Dazu werden in Köln regelmäßig Lesungen veranstaltet.
Viele der Projekte werden auch von Geldgebern bezuschusst, wie z.B. von der ‚Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW‘ und von ‚Engagement Global‘. Durch die finanzielle Unterstützung kann das Allerweltshaus auch Lohnarbeit ermöglichen. Neben den Hauptamtlichen sind auch oftmals Ehrenamtliche, Honorarkräfte und Praktikanten an einem gemeinsamen Projekt beteiligt.

Neben dieser Art der Bildungsarbeit bietet das Allerweltshaus aber auch Beratungsangebote an. „Das ist sozusagen die sozialarbeiterische Säule, bei der wir für und mit Migranten arbeiten und Sozialberatung anbieten“, erklärt Sophie.
Dieses Jahr blickt das Allerweltshaus auf sein 30-Jähriges Bestehen zurück. Mit verschiedenen Events wird Bilanz über die 30 Jahre lange Solidaritätsarbeit gezogen.
Auch Sophie ist von Anfang an Teil der Allerweltshaus-Familie und ist für das Personal und die Finanzen zuständig. „Ich bin 1988 als erste Hauptamtliche angestellt worden und gehöre noch zu der Ursuppe vom Allerweltshaus“, erzählt sie lachend.
Einige Jahre lang konnte das Allerweltshaus mit seiner Arbeit und den Themenschwerpunkten ausschließlich ältere Menschen begeistern. „Wir hatte lange Zeit Probleme, mit unseren Themen das Interesse der jüngeren Zielgruppe zu wecken. Das hat sich jedoch mittlerweile geändert und wir stellen fest, dass sich wieder vermehrt jüngere Menschen bei unseren Projekten engagieren wollen“, berichtet Sophie.
Paradebeispiel dafür ist das hauseigene Radioprojekt ‚alleweltonair‘, bei dem sich vermehrt engagierte Studenten melden und beteiligen wollen.
Ein Porträt über ‚alleweltonair‘ findest Du hier.
Wenn Dich dieser Einblick in die Arbeit vom Allerweltshaus Köln e.V. begeistert hat, besuche am besten die Homepage und erfahre weiteres über die Projekte und Kursangebote: www.allerweltshaus.de
Ein Kursangebot vom Allerweltshaus ist der wöchentlich stattfindende ‚Arabischkurs für Anfänger‘ von Mahdi, an dem wir teilgenommen haben. Hier findest ein kleines Resümee von diesem Bildungsangebot.
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