Hohenzollernbrücke in Farben der Gamescom

Die etwas anderen Medien in Köln

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Jeder, der an Medien in Köln denkt assoziiert seinen Gedanken direkt mit dem WDR, RTL, dem Kölner Stadt-Anzeiger oder Radio Köln. Köln ist eine Medienstadt durch und durch und bietet alles von Print- bis Hörfunkmedien. Doch bei dem Gedanken an die Medienstadt Köln denken die wenigsten an die Gamescom, die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele.

Dabei ist der Standort Köln nicht zufällig ausgewählt, so war die Gamescom unter den Top 10 Messen in Deutschland im Jahr 2018 die zweiterfolgreichste Messe mit 370.000 Besuchern und 1.040 Ausstellern auf einer Fläche von 201.000m². Und es gilt als sicher, dass die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele mindestens bis 2022 in der Domstadt erhalten bleibt. Dafür hat die Stadt Köln und das Land Nordrhein-Westfalen einen enormen Aufwand betrieben und alles in die Waagschale geworfen. Selbst NRW-Ministerpräsident Armin Laschet warb für einen Verbleib der Gamescom in Köln und hat mit einer millionenschweren Finanzspritze auch dafür gesorgt.

Hohenzollernbrücke in Farben der Gamescom
Zur Gamescom erstrahlt die Hohenzollernbrücke in den offiziellen Farben der Messe. Quelle: Pixabay

In dem Jahr 2019 findet die Gamescom vom 20.08. bis zum 24.08. statt. Am 20.08., den sogenannten Fachbesuchertag kommen nur Fachbesucher, sprich Journalisten oder geladene Gäste auf das Messegelände. Die restlichen drei Tage öffnet die Messe für die gesamte Öffentlichkeit ihre Pforten. Doch wer denkt, dass nur reine „Ballerspiele“ oder Fußballsimulationen auf der Gamescom vorgestellt werden, täuscht sich.

Spiele mit einem sogenannten Mehrwert, die neben dem Unterhaltungswert auch eine gewisse Dramaturgie oder einen wissensvermittelnden Inhalt bieten, sind ebenfalls vertreten. Um Beispiele aufzuzählen wären hierbei klassische Strategiespiele, wie Landwirtschafts- oder sogar Bus-Simulator.

Beim Landwirtschafts-Simulator geht es wie es der Name bereits verrät darum, ein erfolgreicher Landwirt zu werden und Gewinne zu erwirtschaften. Der Bus-Simulator macht den Spieler zum Fahrer, Kontrolleur und Unternehmer. Hierbei werden dem Rezipienten die genauen Abläufe der Landwirtschaft und des öffentlichen Personen-Nahverkehrs beigebracht und sorgen nebenher für Entspannung und Spaß mit Freunden, sofern man es im Koop-Modus spielt. Und dabei sind diese Spiele nicht unbeliebt, so verkündete ein Sprecher des Spieleentwicklers GIANTS Software in einem Interview mit dem britischen Magazin PCGamesInsider, dass das Spiel nach zehn Tagen die Millionenmarke geknackt hat.

Ein Riese in Köln

Doch kommen wir zurück nach Köln, zur Gamescom und einer Mediengröße in Köln im Bereich Spieleentwicklung. Die Rede ist von Electronic Arts, kurz und bekannt unter EA, mit ihrem Sitz am Rheinauhafen im Schatten der berühmten Kölner Kranhäuser. Electronic Arts entwickelt Spiele, vorwiegend im Genre Sport und ist bekannt für seinen weltweit berühmten Verkaufsschlager FIFA, eine Fußballsimulation für Konsole und Computer. Auch Electronic Arts ist auf der diesjährigen Gamescom vertreten und wird nach Medienberichten zufolge den größten Messestand betreiben.

Auf der letztjährigen Gamescom hat der US-Konzern als einziger Spieleentwickler eine komplett eigene Halle gebucht, jedoch nicht für Privatbesucher. Dort wurden nur Geschäftspartner des Unternehmens, Händler und Journalisten in Empfang genommen, eine weitere Fläche in der Halle war für die Influencer vorgesehen. Hierbei zeigt sich, dass der Riese der Spieleentwicklung eng mit Journalisten und Influencern – dem Kern der Medien – zusammenarbeitet, um seine Spiele mittels Journalisten und Mediengrößen zu vermarkten. Laut GamesWirtschaft werden die zentralen Schwerpunkte von EA auf der diesjährigen Gamescom die Rennsimulation „Need for Speed“, „Star Wars: Jedi Fallen Order“ und wie immer das bekannteste Spiel des US-amerikanischen Spieleentwicklers „FIFA“ sein.

EA im Schatten der Kranhäuser
Das Gebäude von Electronic Arts am Standort Köln befindet sich zwischen den Kranhäusern im Rheinauhafen. Quelle: Pixabay

Großes Medieninteresse

Wie jedes andere Großevent auch zieht auch die größte Spielemesse der Welt eine enorme mediale Aufmerksamkeit auf sich. So wurde über die Gamescom 2018, die nebenbei auch einen Besucherrekord mit 370.000 Besuchern aufstellte, laut der GamesWirtschaft insgesamt 72.000 Mal berichtet. Dabei rückte die Spielemesse rund 400 Mal in den Fokus der Fernsehberichterstattung. 2017 sogar, so die GamesWirtschaft, lag die Anzahl der Gesamtbeiträge in TV, Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Netz bei über 100.000, davon waren es 2.200 Fernsehberichte.

Die größte Spielemesse auf der Welt.
Jährlich strömen bis zu 370.000 Zuschauern nach Köln um an der größten Spielemesse der Welt teilzunehmen.

Alles in allem kann man sagen, dass die Gamescom in Köln eine enorm große mediale Aufmerksamkeit erzeugt und dem Medienstandort Köln guttut. Auch die Standortwahl von den Riesen der Spieleentwicklung wie Electronic Arts oder Softwareentwickler Microsoft, die ebenfalls für ihre Spieleentwicklung bekannt sind, zeigt, dass die Medienstadt Köln nicht nur RTL, WDR, Radio Köln oder Kölner Stadt-Anzeiger ist. Gamescom, EA und Co. repräsentieren die eben etwas anderen Medien in Köln.

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