Der große Wunsch
In diesem Sommer beende ich mein Bachelor Studium in Journalismus & Unternehmenskommunikation an der HMKW in Köln. Grund genug also sich langsam Gedanken um die weitere Zukunft zu machen. Mein größter Wunsch? Arbeiten beim Sportfernsehen. Ich bin Philipp, 24 Jahre alt und komme aus Bergisch Gladbach. Bei meiner “Zukunftsrecherche”bin ich auf die Sportredaktion von ran, dem Sportbereich der ProSieben/Sat.1 Gruppe, gestoßen. Die haben einen Volontär gesucht. Perfekt. Ich mag den Sender, die TV-Übertragungen und habe dort bereits ein Praktikum gemacht. Also habe ich einfach mal meine Bewerbungsunterlagen abgeschickt und gehofft eine Antwort zu erhalten. Es folgte ein automatisiertes Videointerview mit den klassischen Stärken-Schwächen-Bewerberfragen und die anschließende Einladung zum Auswahltag.
Lasset die Spiele beginnen
Es war es ein besonders heißer Mittwoch in Unterföhring bei München,dass Thermometer in meinem Auto zeigte deutlich über 30 Grad an. Kein guter Tag für das Bewerbungsoutfit, ein kariertes Hemd und eine Anzugshose. Es ist 12 Uhr, mein Hemd hat an Farbintesität gewonnen und 7 Stunden liegen noch vor mir. Kurz nach meiner Ankunft lernte ich auch schon eine Mitbewerberin kennen. Ein bisschen Small-Talk, dann gings los.
Drei Gesprächspartner warten auf uns: Zwei Chefs vom Dienst der Redaktion, ein Personaler.
Für mich hieß es nach einem persönlichen Gespräch, einen Wissenstest zu absolvieren. Daraufhin sollte ich eine Präsentation vorbereiten und zu guter letzt mit Hilfe eines Cutters einen kurzen Beitrag schneiden und vertonen. Nicht schlecht! Ich hatte zwar in etwa mit solchen Aufgaben gerechnet, doch nun damit konfrontiert, wirkte es doch etwas viel.
Es folgte ein Einzelgespräch mit klassichen Fragen:„Wieso bist du genau der richtige für den Job?“, „Wenn du dir eine Fähigkeit aussuchen könntest, die du nicht hast, welche wäre es?“ etc., Je länger das Gespräch dauerte, desto lockerer wurde es dann aber auch. Es ging zwar immer um den Beruf mit seinen Themen und Inhalten, wurde aber auf eine derart lockere weise geführt, dass man gegen Ende nicht mehr hätte vermuten können, dass es sich um ein Bewerbungsgespräch handelte. Im Anschluss daran ging es dann zum Wissenstest, wie sich herausstellte ein Multiple-Choice Sportwissenstest, mit ein bisschen Allgemeinwissen und Fragen zu ran- 45 Minuten mit einer Pause zum Aklimatisieren im Anschluss.
Gut erholt ging es weiter zu den letzten beiden Aufgaben. Die Präsentation, die ich vorbereiten sollte, sollte von College Football handeln. Im Jahr 2019 bringt ran, das erste mal College Football ins deutsche Fernsehen, man sollte passend hierzu Ideen und Anregungen zu den bevorstehenden Sendungen präsentieren. Kreativität statt Nervosität machte sich in mir breit. Die eine Stunde kam ich mir vor wie im Rausch, nicht der nach sechs Bier, eher der während eines hochkonzentrierten Fussballspiels. Nachdem ich die Präsentation erstellt hatte, ging es in ein anderes Gebäude der ProSieben Sat.1 Studios. Hierhin brachte mich der aktuelle Volontär von ran. Er gab mir einen kurzen Crashkurs über die Aufgabe. Es handelte sich um einen 1:30 Minuten langen Beitrag, der in den nächsten 90 Minuten erstellt werden sollte. Thema: ein bevorstehendes Darts-Turnier in Köln. Im Schnittraum angekommen lernte ich den Cutter kennen. Mein fertiger Beitrag bedeute seinen Feierabend. Wir waren also beide sehr motiviert. Um den Beitrag in dieser kurzen Zeit hinzukriegen, konzentrierte ich mich darauf klar strukturierten Plan aufzustellen. Mit ein paar Textideen ging es weiter mit Bild und Ton- bis zum Feinschliff. Nach ein paar Versuchen beim Vertonen, war ich dann mit dem Beitrag fertig und zufrieden.
Es endet da wo es begann
Zurück im Anfangsraum, war es Zeit für meinen Vortrag zum College Football. Hier gab es mehrere Nachfragen, jedoch nicht negativer Natur. Lediglich eine Anmerkung: ich sollte doch etwas selbstbewusster auftreten. Als nächstes wurde meine Mitbewerberin, die mit mir in den Tag gestartet war dazu geholt. Wir schauten uns nun in der Runde, in der wir auch in den Tag gestartet waren unsere Beiträge an. Nach einer lockeren und kurzen Abschiedsrunde war der Tag geschafft und für mich ging es zurück nach Köln.
Zwei Wochen später kam dann die gute Nachricht. Das Volo hab ich in der Tasche.
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