Während meines Praktikums beim Fernsehen lernte ich Dana Marie Weise kennen, die mir damals sagte: „Du kannst alles machen, was du willst.“ Damit meinte sie, dass es so viele Möglichkeiten gibt, um als Journalistin und allgemein als Mensch erfolgreich zu sein. Dana ist 28 Jahre alt und hat ein Studium in den Bereichen Medienwissenschaft und Englisch absolviert. Wenn ich mir ihren Lebenslauf anschaue, bin ich wahnsinnig fasziniert, in welchen Bereichen sie schon tätig war. Von 2014 bis 2016 begann sie wie viele Journalisten ein 2-jähriges Redaktionsvolontariat. Neben vielen Praktika und Anstellungen, arbeitet sie heute als freie Autorin in den Bereichen TV, Online und Print. Warum sie Journalistin werden wollte, welche Hürden es gab und wieso Köln der perfekte Ort für sie ist, erzählt sie mir in einem Interview.
Interview mit Dana Marie Weise vom 23.09.2019
Wann war dir bewusst, dass du „irgendwas mit Medien“ machen willst?
Früher wollte ich immer Sängerin werden. Und eine Zeit lang Schriftstellerin. Also hatte ich quasi schon früh ein Interesse an Öffentlichkeit, Medien, Kreativität und Schreiben. Dann wollte ich unbedingt Journalistin werden. Und mit 20 Jahren war ich mir dann absolut sicher!
Wieso Journalistin? Was macht diesen Beruf besonders für dich?
Nach dem Abitur dachte ich zunächst, ich würde Musical studieren. Aber leider klappte es an meiner Traum-Uni nicht und deshalb ging ich erstmal nach Madrid, um Spanisch zu lernen und um ein Abenteuer zu erleben. Während dieser Zeit führte ich einen Blog und schrieb Artikel für Online-Magazine und erinnerte mich an meinen früheren Berufswunsch „Journalistin“. Mir wurde klar: Ich würde erstmal „irgendwas mit Medien“, sprich Medienwissenschaften studieren, um danach Journalistin zu werden. Dass ich TV-Redakteurin werden wollte und wie ich dahin kommen würde (im Idealfall mit einem Volontariat und viel Arbeitserfahrung, die man schon während des Studiums sammeln kann), merkte und lernte ich während meines Pflichtpraktikums bei RTL, bevor mein Studium begann. Für mich ist die Fernsehlandschaft aufregend, aktuell und abwechslungsreich. Das gilt aber für den gesamten Journalismus.
Journalistin ist dein Traumberuf?
Ja! Ich kann mich mit allen Dingen beschäftigen, die mich interessieren. Zusätzlich lerne ich interessante Menschen kennen und lerne jedes Tag etwas Neues. Wirklich jeden Tag!
Bestimmt bist du auch viel Negativem begegnet in deinem Beruf…
Man muss mit Ablehnung umgehen können. Du kannst noch so sehr in dein Thema oder in deinen Protagonisten verliebt sein – wenn sich dafür keine Redaktion interessiert, musst dich wieder davon trennen (zumindest beruflich). Man muss Überstunden machen und es wird Firmen geben, denen das egal ist und die dich dafür nicht entschädigen. Zu welchen Bedingungen man arbeitet und wie viel man sich gefallen lassen muss und will, ist ein Lernprozess, indem ich selbst noch stecke.
In welchen Bereichen hast du gearbeitet?
Ich war fünf Jahre lang TV-Redakteurin u.A. für Galileo, Taff und den WDR, bis ich mich selbstständig gemacht habe. Nebenher habe ich als freie Autorin für verschiedene Print- und Onlinemagazine geschrieben.
Wo arbeitest du aktuell?
Ich bin Content-Managerin und Autorin bei einem Online-Reisemagazin, Co-Autorin für einen Städtereiseführer, habe Dreh- und Schnittprojekte für verschiedene Firmen und schreibe Online- und Print-Magazin-Artikel zu Themen, die mich gerade interessieren und die ich für wichtig erachte.
Gehören dein Beruf und Köln für dich zusammen?
Köln ist für mich die Medienhauptstadt Deutschlands! Klar, hier gibt es vor allem viel TV. Aber generell ist die Stadt kreativ, inspirierend und deshalb der perfekte Ort für mich.
Was macht Köln für dich besonders?
Es klingt klischeehaft, aber Köln ist einfach ein Gefühl. Ich mag die Menschen, den Karneval, Kölsch, die Liebe und Freundschaft, die in Köln immer in der Luft zu liegen scheinen. Deshalb lebe und arbeite ich in Köln, weil ich nur hier dieses Gefühl bekomme.
Was würdest du angehenden Journalisten mit auf den Weg geben?
Finde genau heraus, was du beruflich machen möchtest und arbeite darauf hin. Du solltest genau wissen, was du für deinen Traumberuf benötigst. Ich habe Praktikanten erlebt, die Fernsehredakteure werden wollten, aber nicht wussten, was ein Volontariat ist. Auch muss man sich bewusst machen, dass man manchmal kleine Schritte und manchmal Riesen-Sätze macht. Doch beides bringt einen ans Ziel! Ihr werdet schon merken, wann der Zeitpunkt für den nächsten Schritt gekommen ist. Geht auch mal ein Risiko ein – wenn ihr bei einem Radiosender in Chile ein Praktikum machen wollt, schickt doch einfach per E-Mail eine Bewerbung raus. Was soll schon schief gehen? Macht euch klar: Sein Leben und seinen Berufsweg in die Hand zu nehmen macht Spaß – denkt an ALL die Möglichkeiten die ihr habt, und ihr könnt euch das Beste davon aussuchen! Wie cool ist das bitte?!
Dana ist der Meinung, dass Köln kreativ und weltoffen ist. Hier kann man quasi alles machen! Und dieser Meinung bin ich auch. Aus keinem anderen Grund bin auch ich 2016 nach Köln gezogen, um Journalismus und Unternehmenskommunikation zu studieren.
Letztes Zitat von Dana Weise
Für mich ist eine wichtige Erkenntnis für das Arbeitsleben: Du kannst alles machen, was du willst, und du kannst dich auch immer wieder verändern. Dabei muss nicht immer alles Schlag auf Schlag passieren, sondern die Dinge brauchen Zeit. Hauptsache du ziehst deine Sache durch. Denn wir werden viel und lange in unserem Leben arbeiten. Und aus diesem Grund muss dir Spaß machen, was du tust!
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