Auf einen Tee mit der Nachwuchskunst

 

Auf der Art Cologne gibt es nicht nur Kunst, sondern manchmal auch eine Tasse Tee. Zum Beispiel am Stand der Kunsthochschule für Medien.

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„Wollt ihr vielleicht ein bisschen Tee?“ Mit diesen Worten werden wir herzlich an dem Ausstellungsstand der KHM, Kunsthochschule für Medien Köln, von einem seiner stellvertretenden Studenten Matthias Conrady begrüßt.  Bei frisch aufgebrühtem Tee erzählt er nicht nur von seinem Kölschglas-Gewinn auf der ARTCOLOGNE, sondern auch von seinen weiteren Projekten und Ideen.

Matthias: „Weltgeist“ heißt diese Sorte, erhöht etwas den Blutdruck. (grinsend)

Sehr lecker. Erzähl mal etwas über dich.

M: Matthias Conrady, 88er Jahrgang und derzeit Diplomant der KHM hier in Köln- eine Hochschule, die die Themen Film, Kunst und Medien miteinander zusammenbringen möchte.

Und was stellst du hier auf der ARTCOLOGNE aus?

M: Ich stelle hier am Stand der KHM eine Arbeit  von mir aus, die ihr auch gerade verköstigt. Außerdem bin ich hier mit meinem designeten Kölschglas vertreten. Innerhalb unserer Hochschule fand zuvor  ein Wettbewerb statt, den ich gewonnen habe.

Was ist Hintergrund deiner Arbeit?

M: Künstlerisch beschäftige ich mich mit Publikationen, vor allem mit Fanzines. Der Begriff stammt aus den 80er Jahren – gemeint sind damit Fans, die Magazines auf Amateurweise schaffen. Unabhängige  Publikationen also . Dabei rausgekommen ist unter anderem diese Teearbeit, in der ich selber Tee gemischt  und angeboten habe. Ein Revolutionstee, der revolutionäre Energie aktivieren soll. Beruht auch  auf Fanzines – das  Produkt einer großen Industrie, das amateurhaft nachkonstruiert und dessen Prozess imitiert wurde.

Also hast du deinen  eigenen Tee designet.  Das übergeordnete Thema eurer Hochschule ist „What subject can we sensibly discuss?“- was bedeutet dieses Leitmotiv für dich?

M: Ich  persönlich bin mit Fragen zufriedener als mit klaren Antworten, deswegen ein tolles Thema. Das Motto ist eine Frage. Es geht nicht darum, diese Frage zu beantworten. Auch  der Tee soll als ideologisches, utopisches Produkt stehen. Es ist sozusagen die Behauptung, die aber auch für sich total in Frage steht.

Der Tee also nicht als Antwort auf die Frage?

M: Ich finde eher als Beitrag zu der Frage. Die Frage bleibt eine Diskussion, es ist das, was man darin einwirft.

Deine Träume und Pläne für die Zukunft?

M: Ausprobieren. Nach dem Studium geht’s um die Verwertung meiner Ideen. Mein  Diplom hab ich bereits, die Arbeit geht aber weiter. Mein Tee ist  ein schwieriges Objekt auf dem Kunstmarkt. Als neues Produkt auf dem Markt würde es sicher total funktionieren, verwehre mich dem aber ein bisschen. Es soll das Kunstobjekt bleiben, das eine inhaltliche System- und Kapitalismuskritik beinhaltet. Als Kunstbetrieb lässt sich da sicher was machen.

Autorin: Nina Jerko

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