„Die engagierten Sammler werden bleiben“

Auf der ART COLOGNE stellen nicht nur nationale, sondern auch internationale Galerien aus. Eine davon ist die Galerie Ruberl aus Wien. Kunstwerke der Klassischen Moderne stellt sie aus. Künstler, die Ruberl auf der Kunstmesse präsentiert, sind Joseph Beuys, Günter Brus, Michael Horsky, Kurt Hüpfner, Kiki Kogelnik, Oskar Kokoschka und Arnulf Rainer. Philippe Obiombok sprach mit dem Direktor der Galerie Martin Friedrichs.

Obiombok: Was bringt Sie dieses Jahr auf die ART COLOGNE?

Friedrichs: Es ist die wichtigste Kunstmesse in Deutschland und die Menschen, die hier herkommen, gehören zu den wichtigsten Sammlergruppen in Deutschland. Man hat Zugang zu vielen unterschiedlichen Sammlerpersönlichkeiten, es gibt große Institutionen hier in der Gegend und es ist sinnvoll im Frühjahr hier zu sein, wenn die Menschen wieder anfangen, sich mit der Kunst zu befassen.

Sind Sie bisher zufrieden mit dem Verlauf der Messe?

Wir haben hier auf jeden Fall sehr gute Gespräche führen können, ich würde mir natürlich ein bis zwei Verkäufe mehr wünschen. Generell war es für uns bisher immer so, dass wir auf der ART COLOGNE an gute und wichtige Sammler verkauft haben. Nicht im gleichen Ausmaß, wie auf den Messen in New York oder Miami, aber es ist immer wieder beeindruckend, wie viel Fachwissen und Kunstverständnis hier bei den Sammlern vorhanden ist und ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir die ersten großen Abschlüsse haben.

Ein Blick in die Glaskugel: Denken Sie, dass der Kunstmarkt weiter so stetig wachsen wird und die Summen, die im Umlauf sind, weiter steigen, oder erwarten Sie einen Einbruch?

„What goes up must come down!“. Also ich denke, dass in der Kunst beständige Werke auch weiterhin ihren Wert behalten und sogar steigern werden. Es gibt einfach etablierte Werke, die früher oder später ins Museum wandern und dadurch nochmal teurer werden. Der spekulative Markt kann in Gefahr geraten, wenn das Zinsniveau nach oben geht. Geld „kostet“ dann mehr und die Menschen sich nicht mehr so viel Geld leihen können, um Kunst spekulativ zu kaufen. Bei einem Zinsniveau von 0,1 bis 1 Prozent spielt dieser Faktor eigentlich keine Rolle. Das wäre aber gar nicht so schlecht für den Kunstmarkt, denn die engagierten Sammler werden bleiben.