Wer sind die Investoren von morgen? Wie wird sich der Kunstmarkt entwickeln? Welche Namen sollte man sich merken?
Im Rahmen des ART CONGRESS COLOGNE diskutieren und analysieren rund 30 Kuratoren und Kunstexperten aus den USA, China, Afrika, Südafrika, den Golfstaaten und selbstverständlich aus Europa genau diese Fragen.
Der auffälligste Charakter dieses internationalen Zusammentreffens ist ohne Zweifel der Art Collector und Dealer Stefan Simchowitz. Der US-amerikanische Sammler ist live per Skype aus seiner Garage in L.A eingeschaltet, durch die er seiner im Kongresszentrum versammelten Audienz zu Beginn erst einmal einen unkonventionell persönlichen Rundblick gewährt. Unkonventionell ist auch seine Art, auf Fragen des Publikums zu antworten: „This is BULLSHIT! Totally. Your requestion is absurd, man. And that’s what I answer to you. Nothing more“ Die Hälfte der Zuhörer im Saal erstarrt unangenehm berührt, die Dame neben mir und eine weitere Gruppe am Tisch daneben lacht ausgiebig und applaudiert seiner Andersartigkeit. Genau diese Form der Polarisierung zeichnet Simchowitz aus.
„First they ignore you. Than they laugh at you, than they fight you, than you win.“ Getreu dem Leitspruch Mahatma Ghandis hat Stefan Simchowitzdie Kunstszene vor allem im letzten Jahr ordentlich aufgemischt. Mit seiner unkonventionellen Art rüttelt er an Altbewährtem und formuliert die Sammlerregeln für sich ganz neu. Dass er damit die Lager deutlich trennt, scheint seinem Erfolg in die Karten zu spielen.
Während er Galeristen, Händler und vor allem seine Kritiker entgegen aller Negativ-Publicity links liegen lässt, erschafft er sich durch seine alternativen Handlungsweisen einen eigenen, völlig unabhängigen Kunstmarkt.
Durch Dealer wie ihn, sogenannte Art-Flipper, also Menschen, die Kunst kaufen um sie sofort wieder zu verkaufen, droht den öffentlichen Sammlungen in Zukunft die Rolle des unbeteiligten Zaungastes. Viele Experten sind sich einig darüber, dass das Art-Business in den kommenden Jahren überwiegend durch private Hände fließen wird. Genau das macht Simchowitz sich zu Nutze, in dem er alles Konforme samt und sonders beleidigt. Durch Vernetzungen im Social Web will er sich von „reichen alten Leuten“ absetzen und betont dabei immer wieder, dass „seine jungen Leute“ nicht aus dem old-fashioned System kommen, dass er so beharrlich kritisiert.
Er beschreibt sich selbst als „bewusst oppositionell“ und generiert genau mit diesem Konträr Sein die Aufmerksamkeit seiner Anhänger. Auf Facebook zum Beispiel postete er ein Bild, auf dem er mit einem überdimensionalen Skrotum auf einem Stuhl abgebildet ist. Darunter schrieb er: „You need big balls in the art business nowadays“.
Eines ist sicher: Stefan Simchowitz ist ein Name, dem wir noch öfter begegnen werden. #nonkonformistisch
Autor: Hanna Selke