Die Galerie Gagosian hat es dieses Jahr geschafft ein kleines Stück L.A. nach Köln zu bringen. Sie stellt zum ersten Mal auf der ART COLOGNE aus. Der Galerist Larry Gagosian ist einer der wichtigsten Kunsthändler weltweit, mit Galerien rund um den Globus: unter anderem sechsmal in New York, dreimal in London, zweimal in Paris, dazu in Beverly Hills, San Francisco, Athen, Rom, Genf und in Hongkong. Im Zentrum dieser Ausstellung ist „Buddhas Fingers“ aus den Jahren 2014-2015 zu sehen, eine der letzten großen Installationen von Chris Burden, der leider bereits verstorben ist. Die Installation besteht aus 32 fast vier Meter hohen Straßenlaternen aus Los Angeles. Diese sollen an die 1920er/ 1930er Jahre erinnern. Die Laternen wurden mit einem Kunsttransporter einzeln verpackt, in Kisten von L.A. nach Köln geflogen und sind ungefähr fünf Millionen Euro wert. Sie stehen stellvertretend für den amerikanischen Traum und die Idylle des urbanen- oder Vorstadtlebens. Alle Arbeiten außerhalb des Standes halten auf verschiedene Arten den Besucher davon ab in den Stand zu gehen und an dem amerikanischen Traum teil zu haben. Damit gemeint ist unter anderem der Maschendrahtzaun von Cady Noland. Durch diesen kann man zwar schauen, aber eben nicht gehen, er stellt somit eine Barriere dar. Vorne am Stand ist ein Richard Prince´s Joke painting zu sehen mit den Worten: „in Montgomery, Alabama, hat die Polizei einen schwarzen wegen Waffenbesitzes verhaftet. Er hatte ein Messer im Rücken“ (Der Originaltext ist auf Englisch). Dieses Gemälde ist ein Kommentar auf rassistische Polizeigewalt in Amerika gegen Schwarze. Auf der letzten Wand ergänzen zwei konzeptuelle Zaunbilder von Rudolf Stingel den Messestand. Die Idee dahinter ist auch hier, dass der Besucher symbolisch davon abgehalten wird, an diesem Stand oder an dieser Idee des amerikanischen Traums teilzuhaben. Laut dem Pressesprecher von Gagosian soll der Besucher angeregt werden darüber nachzudenken, was Grenzen oder Barrieren sind, ob es vielleicht genauso Illusionen sind wie ein Gemälde oder eine Malerei. Denn es gibt verschiedene Ebenen, auf denen man interagieren kann.
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Zur Webseite des Galeristen Larry Gagosian geht es hier.
(Von Julia Röser und Fee Hoopmann)