Knallbunte Farben, ne Menge Glitzer und Muster jeglicher Art. So verschieden wie die Kunst der ART COLOGNE sind auch die Charaktere, die sie besuchen. Sollte man denken… – Schaut man jedoch genauer hin, sind sie alle ein wenig gleicher…
1.200 geladene VIP´s
In der Luft der klimatisierten Hallen liegt der Duft von Chanel Nummer 5, simpel und teuer. Also einfach der Nase nach. An jeder Ecke stehen SIE. Die VIPs. 1200 sind in diesem Jahr geladen. Nur sie dürfen sich die Kunst am ersten Tag ganz exklusiv anschauen. Dass das Ego da nochmal gepuscht wird, ist selbstverständlich. Genaue Kriterien müssen sie dabei allerdings nicht erfüllen. „Nur etwas mit Kunst zu tun haben“, das müssen sie, verrät Peggy Krause, Pressesprecherin der ART COLOGNE. – Das haben die „Sehr Wichtigen Menschen“ auf jeden Fall. Viele sind selbst Kunst, beziehungsweise tragen sie. Die 80er-Tapete als Schal, Comic-Bilder auf pinken Mänteln, schimmerndes Türkis, das an die Südsee erinnert, oder einfach schwarz….mit Goldschmuck und davon viel. Je mehr desto besser. Das Motto vieler.
Immerhin ist die ART COLOGNE nicht nur irgendein Event um Kunst zu begutachten. Sie ist für einige eher wie ein großes Klassentreffen. Neben Visitenkarten werden Küsschen links, Küsschen rechts und der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Die meisten kennen sich und wenn nicht, dann werden sie sich noch bekannt machen. Die Champagner-Gläser an der Bar klirren. Bei so viel Bewegung und 26 Grad Außentemperatur – in der Halle sind es deutlich weniger – muss auch mal die Kehle befeuchtet werden. Dass die Bar ganz zufällig am Treppenhaus ist stört nicht. Nein, es ist umso besser. Sehen und gesehen werden, ganz klar mit der dicken Hornbrille. DAS It-Piece der Messe.
Auf dem Platz vor dem extra abgetrennten VIP-Club tummeln sich die Designerhandtaschen nebeneinander. Eine teurer, bunter und schriller, als die andere.
Aber zurück zur Kunst. Da Hängt Ja was.
Einige haben doch tatsächlich bald eines der Kunstwerke Zuhause. Manche haben es schon vorher aus dem Katalog gekauft und sehen die Anwesenheit nur als Pflicht, andere „lassen es auf sich zukommen“. Aber schön, das muss die Wertanlage trotzdem sein. Achja – und natürlich will man auch die Entwicklung der Künstler mitverfolgen. Immerhin sind alle VIPs und wenn nicht Kunstkenner, so doch Kunstinteressiert. Mit dicken Portemonnaies, wird beim Kauf von hehrer Kunst doch gerne auch mal gefeilscht, wie auf dem Kunstbasar, um den ein oder anderen Euro zu sparen. Das sagen immerhin die Galeristen mit einem Augenzwinkern. Besonders bei den hochpreisigen Werken. Fragt man die VIPs sei aber genau das ein Unding. Schließlich sucht man sich nur was aus, das man sich auch leisten kann…..
Wie viel wirklich in den braunen Designer-Geldbeuteln aus Paris steckt, oder NOCH ist, bleibt aber wohl das bestgehüteste Geheimnis der ART COLOGNE.
Melissa Hahn & Konstantin Schmitt
Impressionen vom Eröffnungstag der ART COLOGNE 2018, eingefangen von Maximilian Salisch und Lukas Schiffmacher