„Falling Sleeves“ – „fallende Hüllen“ – der Kunstfantasie sind keine Grenzen gesetzt: Aktbilder, Körperinszenierungen, bei denen wortwörtlich die Hüllen fallen, Eleganz und Anmut. Wer rechnet hier mit Bauschutt und Dreck. Max Frisinger schafft mit seiner Installation ein ganz anderes Verständnis dafür. Die Galerie Gisela Clement aus Bonn stellt den Berliner auf der ART COLOGNE im Bereich Neumarkt aus.
Einzelne Gebilde hängen von einem Gerüst, welches einen eigenen Raum bildet, und dem Betrachter das Gefühl gibt, die Teile würden schweben. Schuttrutschen bearbeitet der Künstler mit einem Brenner, schmort, biegt und zieht sie. Man könnte sagen, es wäre purer Zufall, wie das fertige Kunstwerk später aussieht, doch Max Friesinger „kann den Zufall steuern“, sagt Galerie Director Christoph Jaschke.
Gezielt wurden die einzelnen Teilgruppen komponiert. Die verschiedenen Farben, die die Schuttrutschen haben, sind aufeinander abgestimmt und alles hängt so, wie der Künstler es beabsichtigt. Die Teile einzeln betrachtet sind abgenutzt, sehen alt und gebraucht aus. Es ist eine versteckte Schönheit, die man suchen muss. Schwebend in der Luft geben sie dem Betrachter ein Gefühl von geordneter Unordnung, wobei man bei jeder Drehung oder jedem Schritt etwas Neues und Anderes entdeckt.
Katrin Krein