Der bekannte Investigativ-Journalist Günter Wallraff übergab Anfang Oktober das Preisgeld des nach ihm benannten Preises für Journalismuskritik an die Ehefrau des derzeit inhaftierten Journalisten Ahmet Şık.
Zum dritten Mal vergab die an der HMKW Köln ansässige Initiative Nachrichtenaufklärung e.V. (INA) in diesem Jahr den Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik. Im Rahmen des 3. Kölner Forums für Journalismuskritik wurden am 2. Juni 2017 der türkische Investigativ-Journalist Ahmet Şık, das deutsch-türkische Projekt taz.gazete und der Medienkritiker Stefan Schulz ausgezeichnet. Anfang Oktober unternahm Günter Wallraff persönlich eine Reise in die Türkei, um das Preisgeld in Höhe von 5.000,- Euro an die Ehefrau des derzeit inhaftierten Journalisten Şık zu übergeben. Gemeinsam mit Yonca Verdioglu-Şik besuchte Wallraff anschließend die Redaktion der Zeitung Cumhuriyet, für die Şik gearbeitet hatte. Der INA-Vorsitzende Prof. Dr. Hektor Haarkötter, der an der HMKW Köln den Fachbereich Journalismus und Kommunikation leitet, zur Preisvergabe: „Wenn man sieht, unter welchen drastischen Bedingungen und Repressionen Ahmet Şik und seine Frau leben und welche Haltung sie dabei bewahren, ist das beeindruckend. Den Preis haben wir auch stellvertretend für alle in der Türkei inhaftierten Journalisten verliehen, denen nicht nur die Einkommensquelle genommen wurde, sondern die auch hohe Gerichts- und Anwaltskosten zu tragen haben.“
In der INA engagieren sich u. a. HMKW-Studierende und -Lehrende aus dem Fachbereich Journalismus und Kommunikation.