Ein Interview mit den Galeristen von Bischoff Projects.
Wie ist der Name ihrer Galerie und wie lange gibt es sie schon?
Unsere Galerie heißt Bischoff Projects. Ich arbeite dort zusammen mit meinem Mann. Wir sind im Anfang des vierten Jahres, genauso lange sind wir auch schon auf der Art Cologne. Eigentlich befindet sich unsere Galerie aber in Frankfurt.
Was können Sie uns zu diesem Werk sagen?
In der Arbeit geht es darum wie äußere Einflüsse das „Selbst“ beeinflussen. Dieses Bild handelt vom Märchen der Prinzessin auf der Erbse und war eigentlich als moralische Instanz gedacht. Das Märchen hat sich nicht verändert, sondern wir als Menschen haben uns mit der Zeit verändert. Deswegen wird das Märchen anders wahrgenommen. Er als Chinese hat das Thema, wie die westliche Kultur die chinesische beeinflusst, häufig in seinen Werken untergebracht. Es ist super spannend, wie so etwas die Identität eines Menschen beeinflusst und darum geht es in seiner Arbeit.
Und welche Geschichte steckt hinter dem zweiten Bild?
Das ist der erste Künstler den wir auch in der Galerie hatten. Das sind freihandgezogene Linien und bei ihm geht’s immer um den Prozess, den ein Künstler ausüben muss, bevor er überhaupt anfangen kann zu arbeiten. Er spitzt Bleistifte bis es nicht mehr geht, er grundiert bis man nicht mehr grundieren kann. Also es sind immer simple tägliche Aufgaben, denen eigentlich keine große Bedeutung zugemessen wird, die er solange wiederholt bis es eine eigene Realität bekommt. Es ist halt Minimalismus und quasi alles was es so gibt in der Kunst. Flächen, Linien, Kreise, Werkzeuge. Es sind einfach Dinge, die er täglich erneut tun muss und das sollen seine Bilder auch aussagen.
Gibt es unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zu diesem Werk?
Bei diesem Werk ist es ja eigentlich klar: Es ist eben Karopapier und da gibt es wenig Interpretationsmöglichkeiten. Wir hatten es aber auch schonmal, dass da jemand Landschaften drin gesehen hat. Hier ist einfach weniger Raum für unterschiedliche Ansichtsweisen, obwohl es natürlich dauert bis man merkt, dass es eine Freihandzeichnung ist. Der Preis liegt bei 1000 Euro.
Wer sind die Interessenten beziehungsweise die Käufergruppe ?
Je höher der Preis ist, umso dünner wird natürlich die Kundenschicht. Aber bei solchen Arbeiten kommt auch einfach mal jemand, der gerade über die Messe läuft und dem die Arbeit gefällt. Mit unserer Galerie sprechen wir natürlich auch eine bestimmte Sparte an Kunden an, da es eher minimalistisch gehalten ist.
Können Sie nachvollziehen, dass man sich als Kunst-Laie fragt, was der Sinn hinter diesem Werk ist ?
Natürlich! Die Frage gibt’s ja seit 100 Jahren: „Ist das schöne Musik, ist das eine schöne Hose?“ Alles was Kunst und künstlerische Werke betrifft ist ja immer subjektiv. Es ist ja auch die Frage, ob man sich dafür öffnen möchte oder es direkt abwiegelt.
Autoren: Lukas Eckert & Daniel Horvat
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