Der „Neue“ sein ist im Alltag manchmal schwer – auch in der Künstlerszene. Für die Newcomer auf der 50. ART COLOGNE braucht es Kreativität, Individualität und einen virtuellen Butler, um sich zwischen den alten Hasen auf der Kunstmesse durchzusetzen.
Ein Butler für Kunst
Auf der Plattform ARTBUTLER haben 14 ausgewählte Künstler bereits vor dem Start der ART COLOGNE die Chance bekommen, sich der breiten Masse zu präsentieren. Jeder Künstler hat seinen eigenen virtuellen Showroom, auf dem er Fotografien seiner Kunstwerke hochladen kann. Unabhängig von einem Messebesuch auf der ART COLOGNE können sich interessierte User die Werke kostenlos ansehen. Auf der Messe haben die Künstler dann nur noch 25m², um ihre Experimentierfreude einer Fachjury und den Besuchern zu zeigen.
„Wie in einer Geisterbahn“
Eine Jury aus Künstlern und Kunstexperten wählte im Rahmen des Förderprogrammes NEW POSITIONS die 14 Finalisten aus. Unter allen Bewerbern konnte sich der junge Künstler Gerrit Frohne-Brinkmann mit seiner Installation durchsetzen. Das Motiv seiner Idee ist den meisten von uns dabei gar nicht so unbekannt: Auf seinen 25m² stellte er neun unterschiedliche Mumien aus. „Bei meiner Kunst geht es nicht um eine explizite Aussage, sondern um den Prozess. Mumien sind den Menschen aus der Unterhaltungsbranche oder Geisterbahnen bekannt, ich wollte aber einen neuen Blickwinkel darauf schaffen“, so Frohne-Brinkmann.
Der junge und noch etwas schüchterne Künstler weiß ganz genau, worauf er mit seinem Kunstwerk „Not all mummies are wrapped like in the movies“ abziehlt: „Ich verändere den Ewigkeitsgedanken. Die Mumien sind Requisiten, die ich aufbereite, ausstelle und dann wieder zu ihren Depots zurückbringe.“ Anders als Mumien, die für immer in ihren Gräbern verweilen, möchte der junge Künstler den leblosen Körpern durch seine Konstellation eine neue Aufgabe geben.
Waschbecken sind auch Kunst!
Im Gegensatz zu dem Gewinner Gerrit Frohne-Brinkmann haben die anderen NEW POSITIONS-Finalisten größtenteils mit Installationen und Gemälden an den Wänden gearbeitet und sind dabei etwas minimalistischer geblieben. Zwischen Holzarbeiten und kreativem Ausdruck auf Leinwänden zeigen Künstler ihre Ideen und Gedanken mit einem goldenen Waschbecken oder einem besonderen Liebesbrief.
Alle Werke der NEW POSITIONS-Finalisten:
(von Tamara Daehne)