Die ART COLOGNE 2017 bietet eine große Vielfalt an künstlerischen Darstellungsformen. Neben schwebenden Möbeln und einer überdimensionalen Katze wirken Ölgemälde und kleinere Skulpturen auf den ersten Blick schon fast langweilig.
Auch Licht spielt ein zentrales Element bei den diesjährigen Ausstellern. An mehreren Stellen findet man Kunstwerke, die durch ihre Beleuchtung zum Teil an schillernde Kirmesplätze erinnern und dadurch wortwörtlich ins richtige Licht gerückt werden.
Ziemlich schnell bemerkt man, dass eine Künstlerin besonders oft vertreten ist: Brigitte Kowanz.
So ist es auffällig, dass man gleich an mehreren Ständen ihre Werke bewundern kann. Die österreichische Künstlerin konzentriert sich seit den 1980er Jahren komplett auf die Themen Licht und Raum. Das Licht sieht sie als Träger von Informationen an. Ein weiterer Schwerpunkt, der in Ihre Kunst miteinfließt ist, die Sprache.
Ihre neusten Werke beschäftigen sich vor allem mit dem Thema „Digitale Revolution“ und sollen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Raumwahrnehmung darstellen.
Zu Beginn weiß ich nicht, wie tiefgründig die Gedanken der Künstlerin wirklich sind. Doch nachdem ich vor ihrem Werk „As well as“ verharre, klärt mich ein netter Kunstkenner über den Hintergrund der leuchtenden Schrift im Spiegelkasten auf.
Die Spiegel in dem Kunstwerk sollen die räumlichen Grenzen auflösen und mich als Betrachter in das Kunstwerk mitaufnehmen. So möchte die Künstlerin die Grenzen von realer und virtueller Welt fließend darstellen. Die leuchtende Schrift ist ihrer eigenen Handschrift nachempfunden, die sie für alle Schriften in ihrer Kunst verwendet und die zum typischen Merkmal geworden ist.
Kaum zu glauben, dass hinter einem Glaskasten mit einer leuchtenden Schrift so viele abstrakte Gedanken stehen können.
(von Sarah Baltes)