ART COLOGNE International

Was bringt internationale Galerien auf die ART COLOGNE? Aussteller und Galeristen aus über 20 Ländern präsentieren sich auf der diesjährigen ART COLOGNE und verleihen ihr auch in diesem Jahr einen internationalen Touch. Warum sie den weiten Weg nach Köln auf sich nehmen um Teil der Messe zu sein und was die ART COLOGNE ausmacht, verraten uns 3 internationale Galeristen im Interview. Darin loben sie die Qualität und die Organisation der Messe und verweisen auf den international guten Ruf und die lange Historie der ART COLOGNE. Obwohl sie selbst und eine Vielzahl an weiteren internationalen Galerien vertreten sind, sehen sie dennoch Verbesserungspotenzial, was die Internationalität der Galerien betrifft.

Galerie Anhava

Bildquelle: Von Drawn by User: SKopp - https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=343054
Bildquelle: Von Drawn by User: SKopp –

Die Galerie Anhava stammt aus Finnland und wurde 1991 von Ilona Anhava gegründet. Die Galerie ist spezialisiert auf zeitgenössische finnische und nordische Kunst. Von Gemälden und Skulpturen über Fotografie und Videos zeigt die Galerie Anhava viele verschiedene Arten von Kunst. Sie ist eine der wenigen finnischen Galerien, die aktiv an internationalen Kunstmessen teilnimmt. Ilona Anhava ist in diesem Jahr bereits zum dritten Mal auf der ART COLOGNE vertreten und präsentiert Kunst von 3 finnischen Künstlerinnen.

IMG_0683

F: Frau Anhava, was war der Grund das Sie jetzt bereits zum dritten Mal hier auf der ART COLOGNE ausstellen?

Ilona Anhava: Wie Sie sicher wissen, ist die ART COLOGNE eine der ältesten Kunstmessen und hat daher eine gute Historie vorzuweisen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie zwischendurch nicht ganz so verlockend war. Aber seit Daniel Hug als Direktor der Messe verantwortlich ist, hat sie wieder ein sehr hohes Level erreicht. Ziemlich konservativ, aber trotzdem sehr gut.

F: Auf welchem Level würden Sie denn die ART COLOGNE als Kunstmesse international einordnen?

Ilona Anhava: Die absolut wichtigste Kunstmesse für uns ist die Art Basel, auch mit den Ablegern Art Basel Miami Beach und Art Basel Hongkong. Das ist die wichtigste, aber dann direkt hinter der Art Basel ist die ART COLOGNE auf dem höchsten Level für Kunstmessen.

F: Und was denken Sie, wo könnte sich die ART COLOGNE in den nächsten Jahren noch verbessern?

Ilona Anhava: Schwierig zu sagen, ich denke dieses Jahr war die Messe etwas langsam. Ich verstehe, dass sie erfolgreich waren besonders amerikanische Sammler hier her zu locken in diesem Jahr. Es ist natürlich wichtig Sammler aus allen Teilen der Welt hier her zu bringen, aber das heißt auch gleichzeitig, dass auch Galerien aus aller Welt vertreten sein sollten. Hier sind sehr viele Galerien aus dem deutschsprachigen Raum, was auch okay ist, aber wenn die ART COLOGNE mit der Art Basel auf ein Level kommen möchte, dann sollten noch mehr internationale Galerien vertreten sein.

Gallery On The Move

Bildnachweis: Wikimedia Commons
Bildnachweis: Wikimedia Commons

Die „Gallery on the move“ stammt aus Albanien und nimmt bereits zum dritten Mal an der ART COLOGNE teil. In den vergangenen beiden Jahren war die Galerie noch auf der Newcomer-Ausstellung vertreten, in diesem Jahr stellen sie zum ersten Mal im Contemporary-Bereich der ART COLOGNE aus. Sie präsentieren vor allem zeitgenössische Kunstwerke von einheimischen Künstlern und Künstlern aus dem Balkan. Im Interview spricht Saimir Kolaneci, Inhaber der Galerie, über den Stellenwert der ART COLOGNE:

IMG_0686

F: Aus welchem Grund haben Sie sich entschieden hier auf ART COLOGNE auszustellen?

Saimir Kolanecci: Wir sind hier, weil sie berühmt ist und zudem noch die erste wichtige Messe des Jahres ist, sechs Monate vor Basel zum Beispiel. Es bereits die 51. Ausgabe, das spricht für sich. Der deutsche Markt ist außerdem sehr gut und interessant für uns. Auch die Ausstellung mit der Vielfältigkeit der Galerien gefällt mir sehr gut.

F: Was ist aus ihrer Sicht speziell an der ART COLOGNE und wie würden Sie das diesjährige Jahr mit den anderen beiden Jahren vergleichen in denen Sie hier waren?

Saimir Kolanecci: Ich denke es ist von Jahr zu Jahr besser geworden, die Galerien sind sehr gut und ausgewogen. Auch die Organisation ist sehr angenehm für die Galerien, es ist eine seriöse Messe. Es sind auch zahlreiche Journalisten zur Berichterstattung vor Ort, auch aus Belgien,Holland und Luxemburg. Außerdem hat Köln als Standort auch eine gute Historie und einen guten Ruf in Sachen zeitgenössische Kunst.

F: Was denken Sie, wo könnte sich die ART COLOGNE in Zukunft noch verbessern?

Saimir Kolanecci: Die ART COLOGNE ist im Moment die zweitwichtigste Kunstmesse in Europa. Also es ist eine sehr große Messe mit einem hervorragenden Ruf und wir waren hier immer sehr zufrieden, weil sie dir alles sehr einfach machen. Die Organisation ist sehr praktisch und simpel. Mit ein wenig Glück findet man die richtigen Sammler und auch gute Kontakte sammeln. Also aus unserer Sicht gibt es nicht viel zu verbessern.

Eleni Koroneu Gallery

greece
Bildnachweis: Von (of code) cs:User:-xfi- (talk) – own code,

Eleni Koroneu gründete ihre Galerie vor 28 Jahren im Jahr 1989 in Athen. Ihre Galerie fokussiert sich hauptsächlich auf zeitgenössische Kunst. Sie ist in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 2015 Teil der ART COLOGNE. Sie ist außerdem Mitglied des Komitees der ART COLOGNE.

IMG_0690(2)

F: Frau Koroneou, wie wichtig ist die ART COLOGNE als Messe für ihre Galerie? Eleni

Koroneou: Also um die Wichtigkeit einer Messe einschätzen zu können, sollte man erst über mehrere Jahre in Folge teilnehmen. Aber man trifft viele Leute, sieht viele Sammler. Heute ist es ein wenig ruhig, wie Sie sehen. Aber die ART COLOGNE ist sehr wichtig, denn es ist die wichtigste und älteste deutsche Messe.

F: Wo könnte sich die ART COLOGNE in Zukunft noch verbessern?

Eleni Koroneou: Es ist eine deutsche Messe. Sie hat sehr viele deutsche Galerien. Es wäre gut wenn noch mehr internationale Galerien teilnehmen würden. Aber viele (deutsche) Galerien nehmen hier schon seit sehr langer Zeit teil, von daher ist es etwas schwierig für neue (internationale) Galerien. Es ist auch nicht so einfach das umzusetzen, denn sonst könnte die Messe auch zu groß werden. Aber von dem was ich gesehen habe ist die Qualität in diesem Jahr sehr gut. Noch mehr internationale Sammler könnten allerdings meiner Meinung nach noch hierher kommen.

(von Sascha Koch)